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Warum man auf den ältesten Bruder hören sollte

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Warum man auf den ältesten Bruder hören sollte
Das älteste Kind in einer Familie hat im Durchschnitt einen etwas höheren Intelligenz-Quotienten (IQ) als seine jüngeren Geschwister. Dabei ist es unerheblich, ob das Kind als erstes geboren wurde, oder ob es aufgrund eines Verlustes von älteren Geschwistern zum ältesten in der Familie geworden ist. Das konnten Forscher in einer Vergleichsstudie mit knapp 250.000 norwegischen Wehrpflichtigen im Alter zwischen 18 und 19 Jahren zeigen.

Für ihre Studie verglichen die Forscher das Abschneiden der Wehrpflichtigen in Intelligenztests bei ihrer Musterung mit den Daten ihrer älteren Brüder. Zusätzlich bezogen die Wissenschaftler weitere Faktoren, wie die Gesamtgröße der Familien, den Bildungsstand der Eltern, das Alter der Mutter bei der Geburt und das Geburtsgewicht in ihre Statistik ein. Der durchschnittliche Intelligenzquotient bei den erstgeborenen Männern lag bei 103,2, während er für die Zweitgeborenen bei 101,2 und bei den Drittgeborenen bei 100,0 lag.

Bei den Männern, die zwar als zweites geboren worden waren, deren älterer Bruder aber innerhalb dessen ersten Lebensjahres verstorben war, lag der durchschnittliche IQ bei 102,9, war also nahezu gleich hoch wie bei den Erstgeborenen. Ein ähnliches Ergebnis konnte auch bei Männern beobachtet werden, die als drittes Kind geboren wurden und beide älteren Brüder verloren hatten.

Eine meist unbewusst entstehende soziale Rangfolge innerhalb einer Familie könnte demnach für die schon bei früheren Studien beobachtete leicht erhöhte Intelligenz der älteren Kinder verantwortlich sein. Der erhöhte IQ der Erstgeborenen könnte auch dadurch entstehen, dass ältere Kinder häufig ihre jüngeren Geschwister unterrichten, vermutet der Psychologe Frank Sulloway in einem Kommentar zu der Studie.

Petter Kristensen (nationales Institut für Arbeitsmedizin, Oslo) und Tor Bjerkedal (medizinischen Dienst der norwegischen Armee, Oslo): Science, Bd. 316, S.1717 ddp/wissenschaft.de ? Tobias Becker
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