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Pfützen auf dem Mars

Astronomie|Physik

Pfützen auf dem Mars
Amerikanische Wissenschafter glauben, auf Aufnahmen von der Marsoberfläche Pfützen mit flüssigem Wasser entdeckt zu haben. Die Bilder stammen vom Marsroboter Opportunity und zeigten kleine, mit Flüssigkeit gefüllte Senken, vermuten die beiden Bildauswertungsspezialisten Ron Levin und Daniel Lyddy vom Luftfahrtunternehmen Lockheed Martin. Astronomen bezweifeln jedoch, dass es sich bei den Senken tatsächlich um Pfützen handelt, da Wasser in der extrem dünnen Marsatmosphäre schnell verdunsten würde.

Levin und Lyddy stützen ihre Aussagen auf Stereoaufnahmen der fahrbaren Marssonde, die vor drei Jahren in einem kleinen Krater namens Endurance unterwegs war. Aufgefallen war den Forschern die extrem glatte Oberfläche in den Geländeeinschnitten und das konstante Niveau dieser Flächen. Zudem scheinen sich unter deren Oberfläche Konturen von Felsen oder kleinen Steinen abzuzeichnen. All dies deute darauf hin, dass es sich bei der Beobachtung um mit Wasser gefüllte Senken handelt, erklären die Wissenschaftler.

Bisher waren auf dem Mars nur indirekte Hinweise auf flüssiges Wasser gefunden worden, darunter große Stromtäler und die vermuteten Spuren kleiner Wasserläufe. Flüssiges Wasser selbst wurde auf dem Planeten bisher noch nicht beobachtet, was Astronomen jedoch angesichts der extremen Klimabedingungen auf dem Planeten auch nicht anders erwarten: Da der Atmosphärendruck an der Marsoberfläche nicht einmal einem Hundertstel des Luftdrucks auf der Erde entspricht, würde eine Wasserfläche innerhalb kurzer Zeit verdunsten.

Über geschützten Senken könnte sich jedoch ein Polster aus Wasserdampf aufbauen, unter dem sich eine Wasserfläche auch über längere Zeit halten könnte, spekulieren die Forscher. Andere Wissenschaftler halten dies jedoch wegen der häufig starken Stürme auf dem roten Planeten für unwahrscheinlich. Ob Levin und Lyddy mit ihrer Vermutung Recht haben, könnten nur weitere Aufnahmen zeigen. Dazu müsse der Marsroboter wieder in den Endurance-Krater zurückkehren und seinen Bohrer einige Male an der Oberfläche ansetzen. Hinterlässt die Sonde dabei keine Spuren, handelt es sich mit Sicherheit um eine Wasserfläche, die sich bei Herausziehen des Bohrers immer wieder schließt.

New Scientist, Onlinedienst ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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