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Warum das Geld im Urlaub so locker sitzt

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Warum das Geld im Urlaub so locker sitzt
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Währungen mit großen Zahlen machen die Einschätzung des eigentlichen Wert des Geldes schwierig.
Menschen geben im Urlaub mehr Geld aus, wenn auf den fremden Geldscheinen große Zahlen stehen: Im Umgang mit fremden Währungen vergleichen Reisende den Wert eines Abendessens am Strand oder eines Souvenirs nicht nur relativ mit ihrer Heimwährung, sondern lassen sich auch von den auf den Geldscheinen stehenden Zahlen beeinflussen, hat ein internationales Team von Wissenschaftlern herausgefunden. Je größer die Summe im Geldbeutel vermeintlich ist ? unabhängig von ihrem tatsächlichen Wert ?, desto freigebiger sind Menschen, schreiben die Forscher.

Der Ökonom Klaus Wertenbroch und seine Kollegen befragten Probanden in Hongkong, den USA und in Deutschland mit fiktiven Fallbeispielen, wie viel sie bereit sind, für bestimmte Waren auszugeben. In der deutschen Befragung, die kurz vor der Einführung des Euro stattfand, haben die Wissenschaftler auch getestet, ob Preisdifferenzen je nach Währung unterschiedlich wahrgenommen werden. Sie baten die Teilnehmer, sich einen Lebensmitteleinkauf im Urlaub in Spanien vorzustellen. Die eine Hälfte der Teilnehmer erhielt ein geringes Budget in Euro und sah auch die Preisschilder in der europäischen Einheitswährung, während die andere Hälfte den gleichen Wert an Peseten im Geldbeutel hatte und die Preisschilder in der alten spanischen Währung sah.

Das Ergebnis: Wer in Euros rechnete ? mit einem kleineren Nennwert als der Mark ?, entschied sich in 46 Prozent der Fälle für teurere Markenartikel, da der Preisunterschied nominal nur klein war. In der der mit Peseten ausgestatteten Gruppe entschieden sich hingegen nur 40 Prozent für Markenartikel. Stand den Teilnehmern allerdings viel Geld zur Verfügung, gab die Pesetas-Gruppe mehr Geld aus als die Euro-Gruppe, da die Teilnehmer nicht mehr auf den Preisunterschied zwischen den Produkten fokussiert waren, sondern die Preise mit ihrem Gesamtbudget verglichen, so die Forscher. Wie die Wissenschaftler in weiteren Experimenten nachweisen konnten, nimmt auch die Bereitschaft zu, um Geld zu spielen, wenn der nominale Wert eines Geldscheins größer ist. Währungen mit großen Zahlen würde tendenziell eher als „Spielgeld“ wahrgenommen, sagen die Forscher.

Klaus Wertenbroch (Wirtschaftshochschule INSEAD, Fontainebleau) et al.: Journal of Consumer Research, Bd. 34, S. 1 ddp/wissenschaft.de ? Fabio Bergamin
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