Alice Storey und ihre Kollegen kommen nun anhand von Untersuchungen fossiler Hühnerknochen aus Chile zu dem Schluss, dass die Polynesier das Huhn nach Amerika einführten. Die bereits 2002 ausgegrabenen Knochen stammen aus dem 14. Jahrhundert und gelten als die ältesten Hühner Amerikas. Um die Herkunft der Hühner zu bestimmen, verglichen die Forscher die chilenischen Knochen mit Hühnerfossilien aus Polynesien und der DNA heutiger Hühner aus der Region. Das Erbgut der chilenischen Fossilien und der modernen Hühner enthielten dabei die gleiche Veränderung wie das der polynesischen Knochen, stellten die Forscher fest.
Die chilenischen Hühner stammen damit aus Polynesien, folgern die Wissenschaftler. Die Polynesier haben das Huhn zwar auf ihrem Weg über den Pazifik noch vor den Europäern nach Südamerika gebracht, jedoch sei dies möglicherweise nicht das einzige Mal gewesen, dass Hühner nach Amerika gebracht wurden, schränken die Forscher ein. Es gebe Hinweise darauf, dass das Huhn von mehreren Orten aus nach Südamerika gelangte und sich wahrscheinlich über zwei Abstammungslinien ausbreitete. Die Untersuchungen zeigen zudem, dass sich die genetische Ausstattung heutiger Hühnerbestände in Südamerika im Vergleich zu ihren pazifischen Vorfahren kaum verändert hat. So vermischte sich durch gezielte Zucht die polynesische Linie nicht mit den später eingeführten europäischen Hühnern, erklären die Forscher.