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Kranke Herzen liegen in den Genen

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Kranke Herzen liegen in den Genen
Unabhängig voneinander haben zwei internationale Forscherteams Genvarianten entdeckt, die das Risiko für Herzkrankheiten um bis zu 60 Prozent erhöhen. Beide betreffenden Genvarianten liegen auf dem neunten Chromosom. Wie sie sich auf die Entstehung von Herzkrankheiten auswirken, ist noch unklar. Trotz dieser genetischen Faktoren bestimme jedoch vor allem der Lebensstil das Risiko für Herzkrankheiten, betonen die Wissenschaftler.

Die Wissenschaftler der ersten Forschergruppe um Ruth McPherson werteten für ihre Studie Bluttests aus, in denen sie bei Herzpatienten und einer gesunden Kontrollgruppe die vorliegenden Genvarianten bestimmten. Dabei ergab sich ein Zusammenhang zwischen Herzkrankheiten und dem genetischen Code auf dem neunten Chromosomenpaar. Wer eine bestimmte Genvariante auf einem der beiden neunten Chromosomen trägt, hat ein um bis zu 20 Prozent höheres Risiko einer Herzkrankheit, ergaben die Tests an mehr als 23.000 Probanden. Liegt die Genvariante sowohl auf dem vom Vater als auch dem von der Mutter weitergegebenen neunten Chromosom vor, ist das Risiko sogar um bis zu 40 Prozent erhöht. Nach Angaben der Forscher sind 20 bis 25 Prozent der Menschen europäischer Abstammung von dieser Genvariante betroffen.

Ebenfalls auf dem neunten Chromosom fanden die Wissenschaftler um Anna Helgadottir eine weitere Genvariante, die ein erhöhtes Risiko für Herzkrankheiten mit sich bringt. Bei ihrer Untersuchung an 17.000 Probanden zeigte sich, dass Träger dieser Genvariante auf beiden Chromosomen mit einem um über 60 Prozent erhöhten Risiko für Herzinfarkte leben. Etwa 21 Prozent der Europäer tragen diese Genvariante auf beiden neunten Chromosomen.

Wie sich die jeweiligen Genvarianten auf den Organismus und letztlich auf das Risiko für Herzkrankheiten auswirken, wissen die Forscher noch nicht. Frühere Studien hatten bereits ergeben, dass bestimmte Genregionen auf dem neunten Chromosom mit dem Risiko für Diabetes vom Typ 2 in Verbindung stehen.

Ruth McPherson (Universität von Ottawa) et al.: Science, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1126/science.1142447 Anna Helgadottir (deCODE genetics Inc., Reykjavik): Science, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1126/science.1142842 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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