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Blei in der Schafwolle

Erde|Umwelt

Blei in der Schafwolle
Schafwolle kann zur Überwachung der Belastung einer Region mit Schwermetallen dienen, sagen britische Biologen: Der Kupfer- und Bleigehalt der Wolle von Hochlandschafen und die Konzentrationen in lokalen Gewässern stehen in einem engen Zusammenhang, konnten die Wissenschaftler zeigen.

Die Forscher untersuchten Wolle von der Schulter verschiedener Schafrassen aus Nord-Wales und dem Lake District. Mit hochempfindlichen Messgeräten bestimmten sie die Kupfer- und Bleikonzentrationen der Wolle und verglichen die Ergebnisse mit Daten aus Flüssen der Umgebung. Vorher wurde die Wolle gewaschen, so dass die Messungen ausschließlich die Stoffe einbezogen, welche die Schafe durch das Gras aufnehmen und in die Wolle einlagern. Die ermittelten Werte standen in einer engen Beziehung, fanden die Forscher heraus: Lebten die Schafe an Flüssen mit hohen Schwermetallkonzentrationen, fand sich auch in ihrer Wolle mehr Blei oder mehr Kupfer.

Der durchschnittliche Kupfergehalt der Wolle der Schafe von North Ronaldsay, der nördlichsten der Orkney-Inseln, erwies sich jedoch trotz niedriger Konzentrationen im Boden als sehr hoch. Zudem scheinen einige Schafarten mehr Blei zu speichern als andere. Wolle männlicher Schafe enthielt stets höhere Kupfer- und Bleimengen als die ihrer weiblichen Artgenossen, was die Forscher auf die Auswirkungen von Sexualhormonen auf den Stoffwechsel der Schafe zurückführen.

In weiteren Untersuchungen wollen die Biologen nun klären, ob das Alter der Schafe und die Körperstelle, von der die Wolle entnommen wird, die Ergebnisse beeinflussen. Die Forscher hoffen, das Potenzial von Schafwolle für die Sanierung von Altlastengebieten nutzen zu können.

Jennifer Sneddon (John-Moores-Universität, Liverpool) et al.: Beitrag auf dem Jahrestreffen der Gesellschaft für Experimentelle Biologie, Glasgow ddp/wissenschaft.de ? Claudia Hilbert
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