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Selbstdisziplin ist Herzenssache

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Selbstdisziplin ist Herzenssache
Wie schnell Menschen ihre Fassung oder Selbstkontrolle verlieren, lässt sich am Herzrhythmus erkennen: Menschen mit großen Schwankungen im Herzrhythmus können sich bei Versuchungen wie Süßigkeiten oder bei aggressiven Impulsen besser kontrollieren, haben Forscher um die US-Psychologin Suzanne Segerstrom herausgefunden. Da der Verlust der Selbstkontrolle unbewusst geschieht, sei der Herzrhythmus ein guter Indikator für einen drohenden Kontrollverlust.

Die Forscher untersuchten in Tests mit 168 Studenten das Vermögen zur Selbstkontrolle. Diese mussten zunächst für mehrere Stunden fasten und bekamen anschließend süße Leckereien oder Karotten zur Auswahl vorgesetzt. Die Forscher sagten den Studenten, ob sie der süßen Versuchung nachgeben durften oder zu Rohkost greifen sollten. Dabei maßen sie den Herzrhythmus mit einem EKG-Gerät. Die Schwankungen des Herzschlags waren beim Griff zu Karotte deutlich erhöht, stellten die Forscher fest. Bei anschließenden Knobelaufgaben schnitten die Probanden, die den Leckereien widerstanden hatten, jedoch schlechter ab. Sie gaben schneller auf als Probanden, die sich noch nicht in erhöhter Selbstkontrolle üben mussten.

Die Forscher schließen daraus, dass die Fähigkeit, in schwierigen Situationen die Fassung zu bewahren, ähnlichen Ermüdungserscheinungen unterworfen ist wie beispielsweise körperliche Aktivitäten. Wird ein hohes Maß an Selbstkontrolle abverlangt, so geht damit eine höhere Variabilität des Herzschlags einher. Anschließend sind diese Personen allerdings nicht mehr stark belastbar: Sie geben dem Verlangen leichter nach oder Erliegen ihren Emotionen.

Die Forscher sehen daher in den durch das im EKG aufgenommenen Herzschlägen einen guten Indikator für das Kontrollvermögen von Testpersonen. Denkbar wären jedoch auch Geräte, die anhand des Herzrhythmus beispielsweise Raucher oder Alkoholiker darauf hinweisen, wenn sie in eine labile Lage mit drohendem Kontrollverlust gelangen.

Suzanne Segerstrom (Universität von Kentucky, Lexington) et al.: Psychological Science, Bd. 18, Nr. 3 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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