Tiengo und Mereghetti gelang es nun allerdings mithilfe eines speziellen Instruments auf dem europäischen Röntgenteleskop XMM Newton, eine solche Schwankung doch nachzuweisen. Die Strahlung schwankt nur so schwach, dass dies bislang nicht gemessen werden konnte. Die Forscher stellten fest, dass sich RXJ1856 alle sieben Sekunden einmal um die eigene Achse dreht. Offenbar befindet sich auf der Oberfläche des wenige Kilometer großen Objekts ein heißerer Fleck, der alle sieben Sekunden von der Erde aus gesehen ins Blickfeld gerät ? ähnlich wie der sich drehende Strahler eines Leuchtturms.
Ob es sich bei RXJ1856 nun um einen Quarkstern ? einen Stern mit so starker Schwerkraft, dass selbst die Neutronen in ihre Bestandteile, die Quarks, zerfallen ? handelt oder nicht, können die Forscher bislang nicht sagen. “Wir schließen diese Interpretation nicht aus, aber die Pulsationen zeigen, dass das Objekt auch ein gewöhnlicher Neutronenstern sein könnte”, sagt Andrea Tiengo.
Durch Messungen des Weltraumteleskops Hubble konnte kürzlich die Entfernung von RXJ1856 präzise bestimmt werden. Daraus hatten Forscher gefolgert, dass der Stern einen Durchmesser von weniger als zehn Kilometern hat, was als Anzeichen dafür gesehen wurde, dass es sich um einen Quark-Stern handeln könnte. Tiengo und Mereghetti wollen nun durch präzisere Messungen bestimmen, ob sich die Rotation des Exoten verlangsamt. So hoffen sie, das Rätsel der glorreichen Sieben endgültig zu lösen.