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Mehr Chancen beim Strafstoß

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Mehr Chancen beim Strafstoß
Wissenschaftler bestätigen, was Fußballfans schon lange vermutet haben: Die Chance des Torwarts, einen Elfmeter zu halten, ist höher, wenn er leicht links oder rechts der Tormitte steht. Ein Strafstoß ist für einen Torwart fast nicht zu halten, da er nicht ahnen kann, in welche Richtung der Elfmeterschütze zielt. Psychologen der Universität Hong Kong fanden nun jedoch heraus, dass der Torwart diese Richtung beeinflussen kann. Steht er nicht genau in der Mitte des Tores, zielt der Schütze häufiger auf die Seite, auf der mehr Platz bleibt.

Die Psychologen um Rich Masters analysierten zweihundert Videoaufzeichnungen von Strafstößen der Fußball-WM, der Europameisterschaft, des Afrika-Cups und der UEFA Champions League. In den allermeisten Fällen standen dabei die Torhüter seitlich leicht versetzt ? im Durchschnitt rund zehn Zentimeter von der Mitte des Tors entfernt. Dies geschehe ohne Absicht, schließen die Forscher, denn zwischen der Seite, auf welcher der Torwart steht, und der Richtung, in die er beim Elfmeter hechtet, konnten sie keinen Zusammenhang erkennen.

In sechs von zehn Fällen kickte der Elfmeterschütze auf die größere der beiden Seiten ? obwohl ein Unterschied von zehn Zentimetern für ihn kaum wahrzunehmen ist. Dies zeigten die Forscher in Experimenten, bei denen sie Fotos auf die Wand projizierten, die den ehemaligen deutschen Nationaltorwart Oliver Kahn in einem Tor zeigten. Zwanzig Freiwillige mussten dabei feststellen, ob sich Kahn in der Tormitte, links oder rechts davon befindet. Den Versuchteilnehmern gelang dies erst, wenn sich der Torhüter mehr als zehn Zentimeter von der Mitte entfernte. Masters Ratschlag für alle Fußballtorhüter lautet deshalb: Beim Elfmeter leicht seitlich von der Mitte stehen und nach dem Schuss sofort mit einem Hechtsprung in die gegenüberliegende Richtung springen.

Rich Masters (Universtität Hong Kong) et al.: Psychological Science, Bd. 18, Nr. 3 ddp/wissenschaft.de ? Fabio Bergamin
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