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Forscher testen HIV-Impfung in Südafrika

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Forscher testen HIV-Impfung in Südafrika
In Südafrika hat eine großangelegte klinische Studie begonnen, in der ein Impfstoff gegen den Aids-Erreger HIV getestet wird. Angelegt auf vier Jahre soll die Studie, an der bis zu 3.000 gesunde Erwachsene im Alter zwischen 18 und 35 Jahren teilnehmen werden, Daten über Sicherheit und Wirksamkeit der Impfung liefern. Ziel ist es, herauszufinden, ob der Impfstoff eine Infektion mit dem HI-Virus verhindern oder in bereits Infizierten die Vermehrung der Viren im Blut unterdrücken kann. Der von der Firma Merck produzierte Impfstoff hat bereits in kleineren Studien in den USA, Kanada, Südamerika, Australien und der Karibik gezeigt, dass er gut verträglich ist und bei mehr als der Hälfte der Teilnehmer eine gegen HIV gerichtete Immunantwort auslösen kann. Gemeinsame Leiter der neuen Studie sind die südafrikanische AIDS Vaccine Initiative (SAAVI) und das internationale HIV Vaccine Trials Network (HVTN).

Der Impfstoff besteht aus einem abgeschwächten Erkältungsvirus, in dem drei Schlüsselgene des HI-Virus verpackt sind. Dieses Design sorgt dafür, dass zwar das Immunsystem auf den Erreger aufmerksam wird, der Geimpfte jedoch weder an einer Erkältung erkranken noch sich mit HIV infizieren kann. Zu Beginn der Studie wird die Hälfte der Teilnehmer innerhalb von sechs Monaten drei Injektionen des Impfstoffs erhalten, während die andere Hälfte wirkstofffreie Placebo-Spritzen bekommt. In den folgenden vier Jahren soll jeder Proband jedes halbe Jahr von den beteiligten Wissenschaftlern sowie einem unabhängigen Expertengremium genau untersucht werden. Zusätzlich erhalten alle Teilnehmer Kondome und Informationen darüber, wie sie das Risiko einer HIV-Infektion vermindern können.

Die Studie der Phase IIb dient dazu, genaue Daten über Wirkung, Verträglichkeit und Zuverlässigkeit des Impfstoffs zu sammeln. Sollte sie vielversprechend verlaufen, soll sich eine weit größere Studie der Phase III anschließen, die dann auch zur Zulassung der Impfung führen kann. Im konkreten Fall erhoffen sich die Wissenschaftler beispielsweise Informationen darüber, ob der Impfstoff bei Männern anders wirkt als bei Frauen. Auch wurde der Schutzstoff auf der Basis einer HIV-Variante namens Stamm B entwickelt, und die Wissenschaftler wollen nun prüfen, ob er auch vor dem in Südafrika überwiegend verbreiteten Stamm C schützt.

Geplant ist es, die Probanden an fünf Zentren in Südafrika zu rekrutieren ? in Soweto, Kapstadt, Klerksdorp, Medunsa und Durban. Man habe während der vergangenen Jahre intensiven Kontakt zur Bevölkerung gesucht und sich der Zustimmung und Unterstützung für die Studie versichert, berichtet Glenda Gray von der Universität von Witwatersrand, die vor Ort die Studie leitet. Südafrika wurde von den Wissenschaftlern ausgewählt, weil es dort hohe Infektionsraten und gleichzeitig eine gute medizinische Infrastruktur gibt, die eine Überwachung der Studienteilnehmer erleichtert.

Mitteilung des NIAID (National Institute of Allergy and Infectious Diseases) ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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