Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Warum Sonne gut gegen Schuppenflechte und Co ist

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Warum Sonne gut gegen Schuppenflechte und Co ist
Amerikanische Wissenschaftler haben entdeckt, warum Sonne gut gegen entzündliche Hautkrankheiten und in geringen Dosen sogar vorbeugend gegen Hautkrebs ist: Die UV-Strahlung des Sonnenlichts löst in der obersten Hautschicht eine Art Rettungseinsatz des Immunsystems aus, mit dem mögliche Schäden sofort aufgefangen werden. Hauptbeteiligte sind dabei in der Haut lebende Immunzellen, die das ebenfalls in der Haut gebildete Vitamin D in eine aktive Form überführen. Dieses aktive Vitamin D lockt wiederum bestimmte Vertreter der weißen Blutkörperchen in Richtung Haut, die dann die eigentlichen Schutz- und Reparaturaufgaben übernehmen.

Schon länger wissen Mediziner, dass Vitamin D3 für die positive Wirkung von Sonnenlicht auf Hautkrankheiten wie etwa Schuppenflechte verantwortlich ist. Es wird in der obersten Hautschicht gebildet, sobald diese mit UV-Licht in Berührung kommt. Warum das Vitamin der Haut jedoch so gut tut, war bislang völlig unklar, denn es liegt in der Haut in einer biologisch inaktiven Form vor und kann seine Aufgaben erst nach einer Aktivierung in Leber und Niere erfüllen. Doch dieses Rätsel konnten Helka Sigmundsdottir und ihre Kollegen von der Stanford-Universität nun lösen: Nicht nur Leber und Niere, sondern auch Immunzellen in der obersten Hautschicht, die so genannten Dendritischen Zellen, können aus dem inaktiven das aktive Vitamin machen ? und zwar sobald das Vitamin durch Sonnenbestrahlung aus einem Vorläufer gebildet wird.

Das aktivierte Vitamin D3 fungiert anschließend als eine Art Botenjunge, zeigten die Forscher. Es sucht sich die zu den weißen Blutkörperchen gehörenden T-Zellen, heftet sich daran an und bringt sie dazu, ihre Oberfläche mit bestimmten Eiweißmolekülen auszustatten. Diese wirken wie kleine Sensoren: Sobald sie bestimmte Signalstoffe wahrnehmen, die von der obersten Hautschicht produziert werden, lenken sie die T-Zellen dorthin. Auf diese Weise beginnen sich praktisch in dem Moment, in dem die UV-Strahlung auf die Haut trifft, die Abwehrzellen in dem betroffenen Bereich zu sammeln. Daher können sie sofort auf Schäden durch Verbrennungen oder die Bildung aggressiver freier Radikale reagieren, die die Strahlung möglicherweise in der Haut auslöst.

Die Dendritischen Zellen wirken also als Vermittler zwischen einem äußeren Reiz und dem Immunsystem und sorgen so dafür, dass die Körperabwehr immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, berichten die Forscher. Das erkläre auch, warum Vitamin D3-Cremes gegen entzündliche Hauterkrankungen wie Schuppenflechte helfen: Sie imitieren die Tätigkeit der Dendritischen Zellen und locken so ebenfalls die Schutz- und Reparaturtrupps in Form der T-Zellen an.

Hekla Sigmundsdottir (Stanford-Universität) et al.: Nature Immunology, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1038/ni1433 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

He|xo|se  〈f. 19; Biochem.〉 einfacher Zucker mit sechs Kohlenstoffatomen im Molekül [<grch. hexa … mehr

Atom|mas|sen|zahl  〈f. 20〉 Anzahl der in einem Atomkern enthaltenen Nukleonen, wird neben der Ordnungszahl am Symbol der Atomart angegeben

ag|rar|po|li|tisch  〈Adj.〉 die Agrarpolitik betreffend, zu ihr gehörig, auf ihr beruhend ● eine ~e Maßnahme durchführen

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige