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Eiszeiten dank Sonnendimmer?

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Eiszeiten dank Sonnendimmer?
Die Sonne könnte in ihrem tiefsten Inneren eine Art Dimmer besitzen, der ihre Strahlung in regelmäßig stärker und schwächer werden lässt. Diese Strahlungszyklen erstrecken sich dabei über 100.000 Jahre und könnten daher die auf der Erde in etwa den gleichen Abständen aufgetretenen Eiszeiten erklären. Das vermutet zumindest der amerikanische Physiker Robert Ehrlich von der George-Mason-Universität in Fairfax aufgrund eines theoretischen Modells. Damit schlägt Ehrlich einen alternativen Erklärungsansatz zur etablierten Ansicht vor, dass die Eiszeitzyklen durch Änderungen der Erdbahn ausgelöst werden. Das neue Modell, dessen experimentelle Bestätigung allerdings noch aussteht, könne die Eiszeiten in der Erdgeschichte besser erklären, glaubt der Forscher.

Ehrlich untersuchte die innere Dynamik der Sonne in einem Computermodell. Dabei hatte er es insbesondere auf die Kernregion des Sterns abgesehen, denn nur dort findet die Fusionsreaktion statt, die die Sonne am Leuchten hält. In den äußeren Bereichen des Kerns, der ein Viertel des Sonnenradius einnimmt, soll es nach Berechnungen ungarischer Astrophysiker zu bestimmten Magnetfeldschwankungen kommen. Ehrlich berechnete auf Basis dieser Arbeiten, dass dadurch Schwankungen in der Leuchtkraft des Gesamtsterns in Abständen von 41.000 und 100.000 Jahren verursacht werden können.

Über diesen Effekt könnte die Sonne direkt das Erdklima beeinflussen. Bislang werden Änderungen in der Erdbahn und in der Neigung der Erdachse ? so genannte Milankovitch-Zyklen ? und die damit verbundenen Variationen der Position der Erde in Bezug zur Sonne als Erklärung herangezogen. Da eine über Tausende von Jahren schleichende Änderung der Sonnenaktivität kaum messbar ist, steht eine Bestätigung der Hypothese von Ehrlich noch aus. Der Physiker schlägt daher vor, an kleineren Zwergsternen seine Theorie zu überprüfen. Wegen des kleineren Kerns dieser Sterne träten Schwankungen in der Leuchtkraft deutlicher zutage.

New Scientist, 27. Januar, S. 12 Originalarbeit: Robert Ehrlich (George-Mason-Universität, Fairfax): The Journal of Atmospheric and Solar Terrestrial Physics, Online-Vorabveröffentlichung in arXiv.org ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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