Bereits früher war es in Tierversuchen gelungen, durch eine mit Spritzen injizierte Impfung die Symptome von Alzheimer zu reduzieren. Anschließende Tests mit menschlichen Freiwilligen, die an Alzheimer litten, wurden allerdings eingestellt, als bei ihnen Hirnhautentzündungen festgestellt wurde und einige wenige Patienten sogar starben. Die Forscher um Nikolic haben nun jedoch zeigen können, dass auch eine Impfung über die Haut wirksam sein kann: Als sie den Impfstoff auf eine rasierte Stelle auf dem Rücken ihrer Mäuse gaben, produzierten die Tiere eine hohe Anzahl von Antikörpern gegen das Beta-Amyloid-Protein. Außerdem bildeten sich die Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn deutlich zurück. Schädliche Nebenwirkungen hingegen konnten keine festgestellt werden, schreiben die Forscher.
Aus ihren Resultaten schließen Nikolic und sein Team, dass eine Impfung über die Haut in Zukunft möglicherweise wirksam zur Vorbeugung und Behandlung der Alzheimerkrankheit eingesetzt werden könnte. Die Verabreichung des Impfstoffs über ein Pflaster oder eine Crème hätte den Vorteil, dass sie praktisch anzuwenden und verhältnismäßig schmerzlos sei. Zudem gibt es in der Haut sogenannte Langerhanszellen. Diese Immunzellen könnten laut Nikolic dafür sorgen, dass eine allzu aggressive und daher schädliche Reaktion des Körpers auf die Impfung verhindert und stattdessen eine förderliche Immunantwort ausgelöst wird. Nun sollen weitere Studien zeigen, ob die neue Impfmethode auch den Gedächtnisverlust einschränken und die Anzahl von im Alter entstehenden Plaques reduzieren kann.