Die Forscher konnten zeigen, dass sich auf diese Weise zwei Defektstellen an gegenüberliegenden Polen der Teilchen ausbildeten, an denen sich keine Moleküle festsetzen konnten. Stellacci zufolge ist dies eine notwendige Konsequenz der Topologie einer dichtgepackten Anordnung langer Molekülketten auf einer Kugeloberfläche.
Die überzogenen Goldteilchen ähnelten daher in gewisser Weise chemischen Molekülen mit jeweils genau zwei Bindungsstellen. So gelang es den Forschern tatsächlich, in einer weiteren chemischen Reaktion die Goldteilchen mithilfe von kurzen Brückenmolekülen zu Ketten zu verbinden: Die Verbindungsstücke konnten sich genau in die Fehlstellen an den Polen der Teilchen einpassen.
Die Kettenbildung entspricht Stellacci zufolge der Polymerisationsreaktion bei der Bildung von Kunststoffen aus einzelnen Monomermolekülen. Die längsten der von den Forschern hergestellten Goldketten enthielten etwa 50 000 einzelne Kügelchen. Die Wissenschaftler wollen nun die Länge dieser Ketten, „Nanokunststoffe“ getauft, um mehrere Größenordnungen erhöhen und diese dann in Materialien wie etwa Gläser einbauen. Das Ziel besteht darin, auf diese Weise deren mechanische, elektrische und optische Eigenschaften wunschgemäß einzustellen.