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Ein Gläschen tut bei Bluthochdruck gut

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Ein Gläschen tut bei Bluthochdruck gut
Bluthochdruckpatienten dürfen sich ruhig ein Gläschen oder zwei genehmigen und profitieren sogar dabei: Der tägliche Konsum geringer Mengen Alkohol kann bei Männern das Risiko für Herzkrankheiten senken, hat ein amerikanisch-niederländisches Forscherteam gezeigt. Ein bis zwei Gläser Bier oder Wein am Tag tun dem Herzen gut, vor mehr Alkohol warnen Joline Beulens und ihre Kollegen allerdings.

Eigentlich empfehlen die Ärzte Menschen mit Bluthochdruck, auf Alkohol zu verzichten, denn das berauschende Getränk treibt die Werte weiter in die Höhe. Die Forscher konnten nun jedoch bei männlichen Bluthochdruckpatienten auch einen positiven Effekt von moderatem Alkoholkonsum auf das Herz-Kreislauf-System beobachten. Die Wissenschaftler analysierten dazu Daten von knapp 12.000 Männern mit Bluthochdruck, die in den Jahren von 1986 bis 2002 gesammelt worden waren. Während dieser Zeit füllten die Probanden alle vier Jahre einen Fragebogen zu ihren Trinkgewohnheiten aus. Die Ärzte dokumentierten außerdem alle Fälle von Herzmuskelentzündung, tödlichen Herzerkrankungen und Schlaganfällen.

Der regelmäßige Genuss von geringen Alkoholmengen am Tag reduziert das Risiko für sowohl tödliche als auch nicht zum Tode führende Herzerkrankungen, ergab die Auswertung. Unter geringen Mengen verstehen die Wissenschaftler ein bis zwei Drinks pro Tag, wobei ein Drink bei Bier der Menge von 250 Millilitern entspricht und bei Wein etwa 120 Millilitern. Wer sich nur alle zwei bis drei Tage ein Gläschen genehmigt, profitiert davon allerdings nicht, fanden die Forscher.

Schon frühere Studien hatten gezeigt, dass gemäßigtes Trinken von Alkohol das Risiko für Herzkrankheiten senkt. Ein Grund liegt in der Erhöhung der Menge des HDLs, des so genannten guten Cholesterins im Blut, und möglicherweise einer blutverdünnenden Wirkung des Alkohols. Daher zogen die Forscher auch weitere Unterschiede zwischen den Alkoholtrinkern und Abstinenzlern in Betracht, wie die Ernährungsgewohnheiten, körperliche Aktivität und Körpergewicht. Keiner dieser Faktoren beeinflusste allerdings das Ergebnis.

“Unsere Ergebnisse sind kein Freibrief für übermäßiges Trinken, denn mehr als drei alkoholische Getränke am Tag erhöhen den Blutdruck”, betonen die Autoren der Studie. Alkohol solle auch nicht als Medizin missverstanden werden, warnen sie. Bluthochdruckpatienten dürften aber Alkohol in geringen Mengen zu sich nehmen, wenn sie verantwortungsvoll damit umgehen. Da die Wissenschaftler nur Daten von Männern auswerteten, ist unbekannt, ob die Ergebnisse auch auf Frauen übertragbar sind.

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Joline Beulens (Universität Wageningen) et al.: Annals of Internal Medicine, Bd. 146, S. 10 ddp/wissenschaft.de ? Annette Schneider
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