Schwangere Frauen können das künftige Krebsrisiko ihrer Kinder durch gesunde Kost reduzieren: Bestimmte Substanzen aus Gemüse wie Brokkoli oder Rettich schützen den Embryo vor krebserregenden Stoffen und beugen so möglichen Krebserkrankungen im späteren Leben vor. Das legen Untersuchungen von Medizinern um David Williams von der Staatsuniversität von Oregon in Corvallis an Mäusen nahe. Die Mäuse waren während der Tragezeit krebserregenden Stoffen etwa aus Zigarettenrauch ausgesetzt. Mäusebabys, deren Mütter zusätzlich mit pflanzlichen Inhaltstoffen von bestimmten Gemüsesorten versorgt wurden, hatten nach der Geburt ein geringeres Krebsrisiko.
Die Forscher untersuchten die Wirkung des Pflanzenstoffs
Indol-3-Carbinol, der in Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Grünkohl und Rettich vorkommt. Eine Gruppe von trächtigen Mäusen erhielt diesen Stoff als Schutz vor krebserregenden Substanzen, mit denen die Mäuse im Verlauf der Untersuchungen konfrontiert wurden. Der gewählte Schadstoff, ein
aromatischer Kohlenwasserstoff, gelangte nach der Aufnahme über Blut und Plazenta der Mutter auf den Embryo. Mäuse, deren Mütter den pflanzlichen Schutzstoff erhalten hatten, erkrankten in ihrer Kindheit und auch im späteren Erwachsenenalter deutlich seltener an Blutkrebs und Lungenkrebs als Mäuse in der Vergleichsgruppe.
Mütter könnten daher durch ihre Ernährung das spätere Krebsrisiko für die Kinder senken, schließen die Forscher aus dem Mäusetest. Für Menschen empfehlen sie daher eine ausgewogene Kost, die viel Gemüse einschließt. Die Einnahme des isolierten Pflanzenpräparats hingegen sollten Frauen wegen bekannter Nebenwirkungen hingegen vermeiden.
David Williams (Staatsuniversität von Oregon, Corvallis) et al.: Carcinogenesis, Bd. 27, S. 2116 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer