Riesengroße Dinosaurier trampelten auch über europäischen Boden: Die versteinerten Überreste eines rund vierzig Tonnen schweren Exemplars haben spanische Forscher um Rafael Royo-Torres vom Paläontologischen Institut in Teruel ausgegraben. Bislang waren solche Schwergewichte nur aus Amerika und Afrika bekannt.
Die Forscher gruben nach Fossilien im Gelände von Barrihonda-El Humero bei der spanischen Stadt Teruel. Dieses Gebiet ist bekannt für seinen Reichtum an versteinerten Überbleibseln aus dem späten
Jura und der frühen
Kreidezeit vor rund 150 Millionen Jahren. Sie stießen auf Dutzende von versteinerten Knochen, die sie einem bislang noch unbekannten Dinosauriertyp zuordneten. Nach der in früheren Jahrhunderten Turia genannten Stadt Teruel nannten sie den neuen Dinosauriertyp Turiasaurus.
Die Forscher konnten große Teile des Turiasaurus aus dem Gestein herausarbeiten: Schulterblatt, Schienbein, Wadenbein, Wirbel, Zähne und Fingerknochen. Der Oberschenkelknochen ist so groß wie ein ausgewachsener Mensch. In der Rekonstruktion der Forscher ähnelt der Saurier den bekannten langhalsigen Brontosauriern. Er wog 40 bis 48 Tonnen und war 30 bis 37 Meter lang. Die Forscher hoffen, die Abstammungsbäume der Dinosaurier mit dem neuen Fund zu verfeinern und die vielen Fossilien von Forschungsstätten in Portugal, Spanien, Frankreich und Großbritannien besser zuordnen zu können.
Rafael Royo-Torres (Paläontologisches Institut, Teruel) et al.: Science, Bd. 314, S. 1925 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer