Die neuen Ergebnisse zeigen jetzt jedoch, dass vor 4,6 Milliarden Jahren, als die Sonne noch jung und von einer dichten Staubwolke umgeben war, ein reger Austausch zwischen innerem und äußerem Sonnensystem existierte. “Das Sonnensystem hat sich sozusagen selbst von innen nach außen gekehrt”, sagt Donald Brownlee von der University of Washington in Seattle, Hauptautor des Übersichtsartikels in “Science”.
Beweis für diese These waren Olivin-Kristalle im Kometenstaub und ein Kalzium-Aluminium-Einschluss, der im heißesten Teil des solaren Urnebels entstanden sein muss. Solche Einschlüsse sind bislang nur von Meteoriten bekannt. “Die bisherige Theorie von der Entstehung des Sonnensystems ist nicht mit diesen Ergebnissen vereinbar”, sagt Brownlee.
Die Forscher fanden aber auch Material, das die kälteren Bezirke des Sonnensystems wohl nie verlassen hat. Einige Wasserstoff- und Stickstoff-Isotope sowie organische Moleküle scheinen die Geburt der Sonne unverändert überstanden zu haben. Insbesondere die Kohlenstoffverbindungen sind den bislang bekannten Substanzen aus Meteoriten völlig unähnlich. Sie enthalten zum Beispiel kaum ringförmige Moleküle. Die Forscher müssen nun erklären, wie sich diese Verbindungen bildeten ? und wieso die fragilen Moleküle den Einschlag im schaumförmigen Aerogel der Sonde Stardust überstanden.