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Hirntumoren: Viele Geschwister sind Risikofaktoren

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Hirntumoren: Viele Geschwister sind Risikofaktoren
Jüngere Geschwister erhöhen das Risiko für Gehirntumoren: Wer mit vier oder mehr jüngeren Geschwistern aufgewachsen ist, hat ein doppelt so hohes Risiko wie ein Einzelkind, an einem Hirntumor zu erkranken. Ältere Geschwister beeinflussen hingegen das Risiko nicht. Das haben Wissenschaftler des Krebsforschungszentrums in Heidelberg herausgefunden. Die Forscher um Andrea Altieri vermuten, dass Infektionskrankheiten im Kindesalter einen Einfluss auf die spätere Krebsentstehung haben und so den beobachteten Effekt auslösen.

Für die bisher größte Studie dieser Art werteten die Forscher bei über 13.600 Fällen von Hirntumoren die Familiengröße der Patienten aus. Dabei zeigte sich, dass sich schon bei Kindern unter 15 Jahren das Krebsrisiko erhöht, wenn sie mit mehreren Geschwistern aufwachsen. So steigt bei zwei oder mehr jüngeren Geschwister das Risiko auf das Zwei- bis Vierfache an. Einen ähnlichen Zusammenhang hatten die Forscher bereits in einer früheren Studie gezeigt, in der sie eine Verbindung zwischen einer erhöhten Anfälligkeit für Leukämie und der Geschwisterzahl beobachteten.

Altieri vermutet, dass Infektionskrankheiten im Kindesalter für den Zusammenhang verantwortlich sind. Geschwister sind einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt, da sie in engem Kontakt zueinander stehen und die Erreger an Bruder oder Schwester weitergeben. Da nur Personen mit jüngeren Geschwistern betroffen sind, scheinen wiederkehrende Infektionen in der späteren Kindheit eine wichtige Rolle zu spielen, erklärt der Forscher.

Die Zahl der Geschwister wiegt mehr als die meisten bekannten Risikofaktoren. Um den möglicherweise verantwortlichen Erregern auf die Spur zu kommen, seien weitere Studien nötig. Tumoren des zentralen Nervensystems, zu denen auch der Hirntumor gehört, sind mit einer Häufigkeit von ungefähr zwanzig Prozent die am meisten verbreitete Krebsart im Kindesalter. Nur Leukämien treten häufiger auf.

Andrea Altieri (DKFZ, Heidelberg) et al.: Neurology, Bd. 67, S. 1979 ddp/wissenschaft.de ? Annette Schneider
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