Das Meer um die Antarktis nimmt wohl beträchtlich größere Mengen von Wärme und Kohlendioxid aus der Atmosphäre auf als bisher angenommen. Das ist das Ergebnis einer Computersimulation von Wissenschaftlern der Universität von Arizona in Tuscon. Der Studie nach könnte die fortschreitende Erwärmung der Erdatmosphäre dadurch abgebremst werden. Umkehren lässt sich dieser bedenkliche Trend allerdings nicht.
Den Forschern um Joellen Russell zu Folge ist eine Verschiebung der Westwinde der Südhalbkugel polwärts die Ursache der überraschend hohen Aufnahmefähigkeit des Südmeers. Durch die Winde werden nämlich sowohl Wärme als auch Kohlendioxid von den Oberflächenschichten des Meeres in tiefere Regionen transportiert.
Das mithilfe eines Supercomputers berechnete globale Zirkulationsmodell sagt voraus, dass somit etwa zwanzig Prozent mehr Kohlendioxid und Wärme aus der Erdatmosphäre entfernt werden.
Diese beiden Faktoren wirken der fortschreitenden Erwärmung der Erdatmosphäre entgegen, können diese allerdings nicht umkehren, so Russell. Das neue Modell sagt auch voraus, dass sich der Anstieg des globalen Meeresspiegels beschleunigen wird. Die größeren Mengen an gespeichertem Kohlendioxid senken zudem den pH-Wert des Meeres ab, was zu einer Verschiebung des meeresbiologischen Gleichgewichts führen könnte.
Die Studie wird in einer kommenden Ausgabe des Journal of Climate veröffentlicht.
Webseite des Forscherteams Stefan Maier