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Fruchtbare Hirsche zeugen mehr männlichen Nachwuchs

Erde|Umwelt

Fruchtbare Hirsche zeugen mehr männlichen Nachwuchs
Fruchtbarere Hirsche zeugen häufiger männlichen Nachwuchs, da die Spermienqualität das Geschlecht der Kälber beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kamen spanische Forscher um Montserrat Gomendio vom Nationalen Naturkundemuseum in Madrid, die Hirschkühe künstlich besamten. Das qualitativ unterschiedliche Sperma dafür hatten sie zuvor freilebenden brunftigen Hirschen entnommen.

In früheren Studien hatten Gomendio und ihre Kollegen nachgewiesen, dass die Fruchtbarkeit von männlichen Rothirschen mit der Beweglichkeit und Gestalt der Spermien zusammenhängt. Die Forscher untersuchten nun das Sperma von 14 Hirschen auf diese Kriterien hin. Dann besamten sie jeweils durchschnittlich 25 Kühe mit dem Hirschsperma. Aus der Anzahl der darauf folgenden Trächtigkeiten ermittelten die Forscher die Fruchtbarkeit der Hirschbullen.

Andere Studien mit Rothirschen besagen, dass auch die Verfassung des Muttertieres das Geschlechterverhältnis beeinflussen kann. Um in der Studie eine mögliche Einflussnahme der Mutter zu verhindern, wählten die Forscher körperlich ähnliche Hirschkühe aus, die unbegrenzt fressen konnten und in guter Verfassung waren, und besamten sie in der gleichen Phase der Fruchtbarkeit. Auch hatten die Kühe keinen direkten Kontakt zum Vatertier.

Der männliche Nachwuchs, der so gezeugt wurde, stammte häufiger von Hirschen ab, die insgesamt fruchtbarer waren. Und je größer der männliche Anteil am Nachwuchs war, den ein Hirsch zeugte, desto höher war auch der Anteil an normal gestalteten Spermien in dessen Sperma. Die Beweglichkeit der Spermien hatte allerdings keinen Einfluss auf das Geschlechterverhältnis.

Gomendio und ihre Kollegen sehen den Vorteil von männlichem Nachwuchs für die Hirsche mit dem hochwertigeren Sperma in der Weitergabe der Gene, die für eben dieses fruchtbare Sperma verantwortlich sind. So würden Hirsche, die nicht so fruchtbar sind, von einem höheren Anteil weiblichen Nachwuchses profitieren, da dieser nicht die schlechte Qualität des väterlichen Spermas erben kann.

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Montserrat Gomendio (Nationales Naturkundemuseum in Madrid) et al.: Science, Bd. 314, S. 1445 ddp/wissenschaft.de ? Sabine Keuter
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