Die Signale, die zwei der vier geborgenen Instrumente während des vergangenen Jahres aufgezeichnet hatten, bestätigten diese Vermutung. Schon seit Mai 2005 hatten sich demnach regelmäßig schwache Erdbebenschwärme ereignet. Einen Höhepunkt erreichte die seismische Unruhe am 22. Januar 2006 für etwa sechs Stunden. Danach beruhigte sich der Meeresboden wieder. Die Forscher interpretieren die Signale folgendermaßen: Während des sechs Stunden dauernden Intervalls floss frische Lava aus einer Magmakammer und ergoss sich über den Meeresboden ? inklusive der acht vermissten Seismometer.
Bei einer schnell organisierten Expedition zur Eruptionsstelle stellten Tolstoy und ihre Kollegen fest, dass sich über der Spreizungszone ungewöhnlich viel trübes, heißes Thermalwasser befand ? ebenfalls ein Anzeichen dafür, dass kurz zuvor eine Eruption stattgefunden hatte. Mit Videokameras nahmen sie außerdem Bilder der frischen Basaltkruste auf, die von dichten Bakterienmatten bedeckt war.
Bislang wussten Geowissenschaftler wenig darüber, wie die Geburt neuer Erdkruste genau abläuft, da die begleitenden Erdstöße nur sehr schwach sind. Tolstoy und Kollegen meinen nun, dass sich bevorstehende Eruptionen über Monate hinweg ankündigen und daher in Zukunft einfacher eingefangen werden könnten.