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Tassen im Zwergenformat

Technik|Digitales

Tassen im Zwergenformat
Indische Wissenschaftler haben ein Verfahren zur Herstellung von Tassen im Miniaturformat entwickelt: Die Behälter aus Metallen wie Gold, Silber, Kupfer oder Aluminium haben Durchmesser von 300 Millionstel Millimetern und können Flüssigkeitsmengen im Bereich von Femtolitern aufnehmen ? dem Millionstel eines Milliardstel Teil eines Liters. Sie könnten in der Biotechnologie angewandt werden oder als winzige Tintenfässchen in der Nanotechnologie dienen, meinen die Entwickler um Neena Susan John.

Bei dem Verfahren werden die Metalle im Vakuum mit einem Laserstrahl behandelt, so dass Tropfen geschmolzenen Metalls entstehen. Ein spezieller Effekt, der auf der Oberflächenspannung des Materials beruht, lässt die Tropfen dann eine tassenähnliche Form annehmen, ehe das Metall erkaltet und fest wird. Zurück bleiben Gefäße mit Durchmessern von 300 Millionstel bis wenigen Tausendstel Millimetern. Diese können mit Flüssigkeiten gefüllt werden und behalten auch dann noch ihre Form, wenn das Metall mit anderen Substanzen chemisch reagiert.

Die winzigen Tassen sind nicht die kleinsten Hohlkörper, die Wissenschaftler je hergestellt haben: Forscher haben bereits Siliziumbehälter mit dem Volumen eines Zeptoliters produziert, die noch eine Million Mal kleiner sind. Das von den indischen Forschern entwickelte Verfahren ist jedoch deutlich einfacher und liefert so stabile Gefäße, dass sich die Forscher eine Vielzahl praktischer Anwendungen erhoffen. So könnten die Metalltassen auch als Gussformen für andere Materialien dienen oder als Behälter für Tinten aus Nanopartikeln, mit denen sich feinste Strukturen auf Oberflächen aufbringen lassen.

Neena Susan John (Nahru Centre for Advanced Scientific Research, Bangalore) et al.: Journal of Physical Chemistry B, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1021/jp065573y ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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