Waren die immunbezogenen Gene der beiden Partner ähnlicher, waren die Frauen weniger zufrieden mit dem Sex in der Beziehung und gingen öfter fremd, ergab die Untersuchung. Dieser Zusammenhang galt unabhängig von der Einstellung, die die Frauen generell zu Seitensprüngen hatten. Frauen mit ähnlichem Immunsystem wie ihr Partner fühlten sich außerdem mehr zu anderen Männern hingezogen als Frauen in Partnerschaften mit unähnlichem Immunsystem. Dies war insbesondere während der fruchtbaren Tage der Fall.
Ein ähnliches Phänomen sei bereits aus dem Tierreich bekannt, schreiben die Forscher: Auch Mäuse, Vögel und Fische suchen sich bevorzugt Partner aus, die genetisch wenig mit ihnen übereinstimmen. Biologisch gesehen könnte dies dazu dienen, Inzucht zu verhindern und besonders fitte Nachkommen hervorzubringen, zum Beispiel mit einem besonders guten Immunsystem. Interessanterweise hatte in der aktuellen Studie die Ähnlichkeit der Gene auf die männlichen Partner keinerlei Einfluss. Dies könnte eine Folge davon sein, dass Frauen während der Evolution mehr Zeit damit verbrachten, den Nachwuchs aufzuziehen. Daher könnten gerade sie besondere Fähigkeiten entwickelt haben, um genetische Vorteile für ihre Nachkommen zu sichern, vermuten die Forscher.