Die Analysen lieferten widersprüchliche Ergebnisse: Ein Experiment, bei dem Bodenproben in eine Nährlösung gegeben wurden, schienen auf die Aktivität von Mikroorganismen hinzudeuten. Bei der chemischen Analyse konnten allerdings keine organischen Moleküle nachgewiesen werden. Die meisten Forscher schlossen daraus, dass der Marsboden zwar chemisch sehr reaktionsfreudig, aber unbelebt sei.
Rafael Navarro-González und seine Kollegen untersuchten nun mehrere marsähnliche Böden von der Erde mit der gleichen Methode, unter anderem Proben aus den Dry Valleys in der Antarktis, aus der Atacama-Wüste in Chile, aus der Sahara und vom Rio Tinto in Spanien, einem eisenreichen Fluss mit niedrigem pH-Wert, in dem aber Mikroben leben.
Das verwendete Massenspektrometer war nicht in der Lage, die äußerst geringen Mengen organischer Substanzen in den drei Wüstenproben nachzuweisen. Die Forscher führen dies darauf zurück, dass die vorhandenen Stoffe sich erst bei einer relativ hohen Temperatur von 750 Grad Celsius verflüchtigen und nachweisbar werden. Die Viking-Sonden erhitzten die Marsproben allerdings nur auf 500 Grad Celsius.
Auch bei den Proben vom Rio Tinto versagte das Instrument, obwohl dort wesentlich größere Mengen an organischem Material vorhanden waren. Wie Navarro-González und seine Kollegen schreiben, liegt das vermutlich daran, dass der Boden dort reich an Eisen ist. Beim Erhitzen der Probe finde eine chemische Reaktion statt, bei der das organische Material vom Eisen zu Kohlendioxid oxidiert wird. Da auch der Marsboden reich an Eisen ist, könnte dieser Prozess den Fund von Mikroben verhindert haben, schreiben die Forscher.
Da Kombinationen aus Gaschromatographen und Massenspektrometern auch in zukünftigen Mars-Missionen nach Leben suchen sollen, schlagen die Forscher vor, zusätzlich weitere Methoden einzusetzen.