Bislang gebe es nichts, was dieses Szenario unmöglich machen würde, erklärt Daniel Durda vom Southwest Research Institute in Boulder gegenüber dem „New Scientist“. Allerdings seien einige Hürden zu überwinden. So dürften die Arbeiten auf dem Asteroiden dessen Bahn nicht beeinflussen, denn sonst könne es passieren, dass er gar nicht mehr in die Nähe des Mars gelangt oder sogar auf einen Kollisionskurs mit der Erde einschwenkt. Außerdem sei es nicht sicher, ob alle Asteroiden aus lockeren Gesteinsbrocken bestünden wie der im vergangenen Jahr untersuchte Itokawa. Bei einem massiven Gesteinsbrocken wäre das Eingraben des Schiffs oder auch das Sammeln von Material praktisch unmöglich. Schließlich könnte es auch passieren, dass die Steine von der Asteroidenoberfläche elektrostatisch aufgeladen seien und an Werkzeugen oder der Raumschiffhülle haften blieben, so der Forscher.
Die Vorteile dieser Art von Strahlungsschutz wären dagegen klar: Es bräuchte weder ein massiver Schild mit großem Energieaufwand von der Erde ins All geschossen werden noch müsste eine anfällige Magnetfeldkonstruktion entwickelt werden. Della-Giustina analysiert momentan die Zusammensetzung von 40 potenziell passenden Asteroiden darauf, wie viele schwere Elemente sie enthalten. Da solche Stoffe bei Kontakt mit kosmischer Strahlung schädliche Partikel aussenden, muss ihr Anteil möglichst niedrig sein. Sie hofft, die vielversprechendsten Kandidaten irgendwann mithilfe einer Robotermission genauer unter die Lupe nehmen zu können. Zur Frage, wie eine solche Mission sicher auf die Erde zurückkehren könnte, machen die Forscher allerdings keine Angaben.