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Mein Wachs, dein Wachs

Erde|Umwelt

Mein Wachs, dein Wachs
Bienenwachs ist nicht gleich Bienenwachs: Jede Honigbienenart baut ihre Waben aus Wachs mit speziellen mechanischen Eigenschaften. Das haben Forscher aus den USA mit mechanischen Tests an Wachs von vier unterschiedlichen Honigbienenarten festgestellt. Die Stabilität des Wachses hängt mit den Belastungen zusammen, die sich aus den Nestbaugewohnheiten der Bienenarten ergeben, zeigen die Ergebnisse der Forscher. Den Rekord für das zäheste Wachs hält dabei die asiatische Riesenhonigbiene, die ihre Waben ungeschützt von Wind und Wetter in Bäumen baut.

Bienen nutzen ihr Wachs zum Bau ihrer Waben, in denen sich ihre Larven entwickeln und die ihnen auch als Vorratsbehälter für Honig und Pollen dienen. Das Wachs produzieren die Bienen dabei mit speziellen Wachsdrüsen an ihrem Körper. Die Forscher untersuchten für ihre Studie nun die Eigenschaften des Wachses der Europäischen Honigbiene, der Buschhonigbiene, der asiatischen Honigbiene und der Riesenhonigbiene. Für die Untersuchung der mechanischen Eigenschaften modellierten die Forscher aus den unterschiedlichen Wachssorten zylindrische Objekte. Diese wurden dann in einem so genannten Tensometer analysiert, das die Objekte staucht und dabei Daten über die Festigkeit, Elastizität und Dehnbarkeit der Wachssorten aufzeichnet.

Die Dehnbarkeit war bei allen Wachssorten ähnlich, beobachteten die Forscher. Die größte Festigkeit besaß allerdings das Wachs der Riesenhonigbiene. Die Europäische und Asiatische Honigbiene lagen bei der Festigkeit im Mittelfeld, und das nachgiebigste Wachs fanden die Forscher bei der Buschhonigbiene. Diese Ergebnisse entsprechen den Nestbaugewohnheiten der Bienenarten, erklären die Forscher. Die Waben der Riesenhonigbiene sind den größten Belastungen ausgesetzt, denn sie bauen ihre bis zu zwei Meter großen Waben in den Ästen von Bäumen, ohne dass sie vor den mechanischen Belastungen des Wetters geschützt sind.

Die Europäische und Asiatische Honigbiene bauen ihre Nester dagegen in Höhlen, so dass die Waben kaum Wind und Wetter trotzen müssen. Damit sind die Anforderungen an die Widerstandsfähigkeit des Wachses wesentlich geringer. Die Buschhonigbiene baut mit einem Durchmesser von nur 10 Zentimetern die kleinsten Waben der vier untersuchten Bienenarten. Schon diese geringe Größe verhindert starke Belastungen, und zusätzlich platziert die Biene ihre Nester relativ geschützt im dichten Gebüsch, sagen die Wissenschaftler. Sie wollen als nächstes statt der künstlichen zylindrischen Form den natürlichen sechseckigen Aufbau untersuchen. Dabei interessiert es sie besonders, welche Auswirkungen die sechseckige Form auf die Festigkeit von Wachskonstruktionen hat.

Robert Buchwald (Universität Colorado, Boulder) et al: Journal of Experimental Biology, Bd. 209, S. 3984 ddp/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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