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Schlank, aber betrunken

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Schlank, aber betrunken
Wer Cocktails oder alkoholische Mischgetränke mit künstlichen Süßstoffen konsumiert, wird schneller betrunken als durch die zuckerhaltige Variante des gleichen Getränks. Wie eine Studie von australischen Medizinern nahe legt, schleust der Magen bei Anwesenheit von Süßstoffen das Getränk nämlich schneller durch. Dadurch ist die Aufnahme des Alkohols über den Magen und anschließend auch den Darm intensiver, und die Blutalkoholwerte steigen kurzfristig stärker an als bei gezuckerten Getränken.

Die Mediziner gaben acht Männern Wodka-Orange-Cocktails zu trinken. An einem Versuchstag war das Getränk mit Zucker gesüßt, an einem anderen Tag mit einem Süßstoff. Nach dem Trinken nahmen die Forscher über drei Stunden die Blutalkoholwerte der Probanden auf. Außerdem untersuchten sie mit Ultraschall, wie schnell die Verdauungsorgane die Flüssigkeit weitertransportieren.

Im Ultraschallbild entdeckten die Wissenschaftler, dass künstlich gesüßte Cocktails den Magen 15 Minuten schneller verlassen als gezuckerte Alkoholgetränke. Dadurch steigert sich die Aufnahmerate für den Alkohol über die Schleimhäute in Magen und Darm, berichten die Forscher. Dies zeigte sich deutlich im Alkoholwert des Blutes: Nach dem Trinken der Cocktails mit Süßungsmittel lag der Alkoholspiegel mit durchschnittlich 0,5 Promille deutlich höher als mit 0,3 Promille bei gezuckerten Drinks.

Die Mediziner geben daher Partybesuchern zu bedenken, dass beim Mixen von Cocktails beispielsweise mit zuckerfreien Limonaden zwar weniger Kalorien konsumiert werden, das Risiko für einen Schwips aber steige. Partygänger sollten daher nicht nur auf den Alkoholgehalt achten, sondern auch auf das Süßungsmittel. Bei Verkehrskontrollen könnte nämlich schon dieser kleine Unterschied ausschlaggebend sein, ob sich die Autofahrer noch legal auf der Straße bewegen.

Christopher Rayner (Universität in Adelaide) et al.: American Journal of Medicine, Bd. 119, S. 802 ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer
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