Ursprünglich angesteckt haben sich die Mastodonten wahrscheinlich bei wilden Wiederkäuern wie Bisons, Moschusochsen und Bighornschafen, die die Infektion wiederum aus Asien mitgebracht hatten, so die Forscher. Der hohe Anteil an befallenen Knochen bei den Rüsseltieren deute daraufhin, dass die Tuberkulose sehr weit verbreitet war ? vor allem, da nicht jede Infektion zwangsläufig auch die Knochen angreift. Dass die Mastodonten trotzdem so lange mit der Krankheit gelebt haben, könne daher nur eines bedeuten: Infizierte Tiere starben nicht sofort, sondern entwickelten eine chronische Form der Tuberkulose, die genau wie die menschliche Variante unter Stress wiederaufflammte.
Als dann gegen Ende der letzten Eiszeit die Lebensbedingungen immer schwieriger wurden und gleichzeitig die ersten jagenden Menschen auftauchten, nahmen diese Stressphasen stark zu ? mit der Folge, dass die geschwächten Mastodonten weder dem unwirtlichen Klima noch den neuen Feinden etwas entgegensetzen konnten und ausstarben. Mastodonten gelten als die Vorfahren heutiger Elefanten und ähnelten auch den Mammuts, mit denen sie allerdings nur weitläufig verwandt waren. Ihr Körperbau war etwas niedriger, dafür aber auch etwas länger. Sie waren zwar behaart, besaßen jedoch kein so dichtes Fell wie die Mammuts. Trotz ihres Aussterbens waren die Mastodonten recht erfolgreich: Das amerikanische Mastodon bevölkerte 3,5 Millionen Jahre lang praktisch den gesamten nordamerikanischen Kontinent.