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Neuer Ring für den Herrn der Ringe

Astronomie|Physik

Neuer Ring für den Herrn der Ringe
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Auf der überbelichteten Cassini-Aufnahme ist der neue Ring schwach zu erkennen (Kreuz). Bild: NASA/JPL/Space Science Institute
Während eines zwölfstündigen Aufnahmemarathons hat die Raumsonde Cassini einen bisher unbekannten Saturnring entdeckt. Die dünne Struktur liegt etwas weiter innen als die beiden äußeren Ringe und befindet sich in genau dem Abstand vom Saturn, in dem auch die beiden Monde Janus und Epimetheus den Planeten umkreisen. Sichtbar wurde der neue Ring nur dadurch, dass Saturn zwischen Sonne und Raumsonde stand ? ein Konstellation, bei der aus Cassinis Sicht der Planet im Schatten liegt, während sein gesamtes Ringsystem von hinten hell erleuchtet wird.

Normalerweise befindet sich Cassini maximal eine Stunde im Schatten des Saturns. Am vergangenen Wochenende verdeckte der Planet das Sonnenlicht jedoch für zwölf Stunden und bot der Raumsonde damit eine einzigartige Gelegenheit, die Ringe in einer bisher unerreichten Detailgenauigkeit aufzunehmen. Dabei wurden auch mikroskopisch kleine Partikel sichtbar, die zwischen den beiden äußeren Ringen und den weiter innen positionierten Hauptringen einen weiteren, sehr feinen Ring formen. Das war eine Überraschung für die Astronomen: Sie hatten zwar erwartet, dass es in der Nähe der Umlaufbahn von Janus und Epimetheus Partikelwolken geben müsse, die von den Oberflächen der Monde stammen. Nicht erwartet hatten sie jedoch, dass diese Teilchen eine derart klare Ringstruktur bilden würden.

Ebenfalls zum ersten Mal gelang es Cassini nun auch, den diffusen E-Ring nicht nur stückweise, sondern vollständig aufzunehmen. Dabei erwischte die Raumsonde den kleinen Eismond Enceladus beim Durchwandern der Ringstruktur. Auf der Aufnahme scheint der Minimond zarte, fingerförmige Anhängsel in den Ring hineinzustrecken. In Wirklichkeit sind diese winzig erscheinenden Strukturen wohl mehrere zehntausend Kilometer lang und bestehen aus sehr kleinen Eispartikeln, die von den Geysiren in der südlichen Polarregion von Enceladus ausgestoßen werden, vermuten die Cassini-Wissenschaftler. Ihrer Ansicht nach deutet die Anordnung der Strukturen auf eine Wechselwirkung zwischen den Eisteilchen und dem Magnetfeld des Saturns hin.

Und noch ein Highlight fanden die Forscher auf den Bildern der Raumsonde: Zum ersten Mal seit der Voyager-Mission 1991 gelang es Cassini, eine Farbaufnahme der Erde vom äußeren Sonnensystem aus zu machen. Darauf erscheint unser Planet als blassblauer Kreis, und selbst der Mond ist als diffuser Fleck zu erahnen.

Mitteilung des Jet Propulsion Laboratory der Nasa, Pasadena ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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