Wie Hildebrandt und Eltahir berichten, sind Nebelwälder an sich nicht selten, allerdings kommen sie normalerweise in den Tropen vor, wo ohnehin reichlich Niederschlag fällt. Der Nebelwald in Oman dagegen wird fast nur durch den Nebel am Leben gehalten, da es in der Region nur selten regnet. Besonders im Sommer werden die Grundwasserspeicher durch den Nebel aufgefüllt, so dass den Bäumen auch in den trockenen Wintermonaten genug Feuchtigkeit zur Verfügung steht.
Den Forschern zufolge ist der Nebelwald von Oman der Überrest eines ausgedehnten Vegetationsgürtels, der sich vor einigen Jahrtausenden über die Arabische Halbinsel erstreckte. Auch der kleine, übrig gebliebene Nebelwald-Rest sei ein sehr fragiles Ökosystem, schreiben die beiden.
Überweidung durch Kamele könnte das artenreiche Gebiet unwiederbringlich zerstören, sagt Eltahir: „In einem feuchteren Ökosystem würden sich die Bäume wahrscheinlich erholen, doch an diesem Ort ist es anders.“ Wenn die hohen Baumkronen einmal verschwunden sind, kann nicht mehr genug Wasser mehr aus dem Nebel gefiltert werden. Der Wald würde höchstwahrscheinlich nicht wieder nachwachsen.