Dabei konzentrierten sie sich besonders auf die Elemente Eisen und Sauerstoff. Sauerstoff entsteht vor allem bei der Explosion schwerer, kurzlebiger Sterne, bei so genannten Typ-II-Supernovae. Eisen dagegen wird vorwiegend von Supernovae vom Typ Ia freigesetzt, die typischerweise ein längeres Sternenleben beenden. Aus dem Verhältnis zwischen den beiden Elementen lässt sich daher schließen, wie schnell die ersten Sterne im Zentrum und in den äußeren Bezirken der Milchstraße verglühten.
Das Ergebnis: Bei gleichem Eisengehalt enthielten die Sterne in der Aufwölbung systematisch mehr Eisen als die Sterne aus den Spiralarmen. „Das bedeutet, dass die Sterne aus der Aufwölbung auch dort entstanden sind“, sagt Zoccali. „Die Anreicherung mit schweren Elementen fand in der Aufwölbung schneller statt ? also ging die Entwicklung dort schneller vor sich.“ Die Forscher nehmen an, dass die Sterne im Milchstraßenzentrum vor mehr als zehn Milliarden Jahren entstanden, als das Universum noch jung war. Innerhalb von einer Milliarde Jahre dürfte die Bildung der Riesensterne im Zentrum abgeschlossen gewesen sein.