Heute sind rund fünf Prozent der Deutschen gesunde Merkmalsträger der Mukoviszidose. Sie tragen das Gen nur auf einer Chromosomenhälfte und zeigen keine Symptome, können die Erbkrankheit aber weitervererben. Nur bei etwa 8.000 Menschen in Deutschland befindet sich das Gen auf beiden Chromosomenhälften. Die Funktion der Atemwege, der Bauchspeicheldrüse, der Leber und des Darms sind bei diesen Patienten gestört. Vor allem in den Bronchien der Lunge bildet sich zähflüssiger Schleim und führt häufig zu lebensbedrohlichen Infekten.
Bisher war unklar, warum der verantwortliche Gendefekt nur in der europäischen Bevölkerung so weit verbreitet ist. Wissenschaftler hatten bereits vermutet, dass mit der Veranlagung zu dieser Krankheit eine erhöhte Resistenz gegenüber Infektionskrankheiten einhergehen kann. Die veränderten Eigenschaften der Schleimhäute im menschlichen Körper könnten die Ausbreitung dieser Erreger hemmen, vermuten Forscher. Poolman und Galvani sehen ihre Ergebnisse als Grundlage für weitere klinische Untersuchungen. Diese sollen aufklären, wie die Auswirkungen der Genveränderung den Krankheitsverlauf der TBC hemmt.