Das Ergebnis: Das Fernsehen hatte mit Abstand den stärksten schmerzlindernden Effekt. So bewerteten die Kinder der Trickfilmgruppe ihren Schmerz im Durchschnitt mit lediglich 8 von 100 Punkten, während die Angehörigen der Kontrollgruppe 23 Punkte vergaben. Die von den Müttern betreuten Kinder lagen mit durchschnittlich 17 Punkten dazwischen. Auch die Toleranz gegenüber den Schmerzen war bei den Kindern der Fernsehgruppe am größten, zeigte die Bewertung der Mütter. Die anderen beiden Gruppen wurden von ihnen als deutlich schmerzempfindlicher bewertet, wobei es hier kaum einen Unterschied in der Beurteilung gab.
Dass die passive Ablenkung durch den Fernseher effektiver war als das aktive Eingreifen der Mütter, kann nach Ansicht der Forscher mehrere Gründe haben. So sei es beispielsweise denkbar, dass die Mütter ihre Ängste auf die Kinder projizieren und sie dadurch zusätzlich stressen. Möglicherweise fesseln die unbekannten akustischen und optischen Reize die kindliche Aufmerksamkeit aber auch einfach mehr als das bekannte Gesicht der Mutter. Trotzdem sei die Anwesenheit der Eltern bei medizinischen Eingriffen für Kinder extrem wichtig, betonen die Forscher. Sie vermindere den Schmerz zwar nicht, vermittle den Kindern aber das Gefühl, in einer unangenehmen Situation nicht alleine zu sein.