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Was einen Planeten zum Planeten macht

Astronomie|Physik

Was einen Planeten zum Planeten macht
Ein Komitee der für die offizielle Benennung von Himmelskörpern zuständigen International Astronomical Union (IAU) hat eine neue Definition des Begriffs „Planet“ vorgeschlagen. Demnach besitzt unser Sonnensystem nicht neun, sondern zwölf Planeten: die acht klassischen Planeten Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, den bisher als Asteroiden eingestuften Ceres und drei so genannte Plutons ? Pluto selbst, seinen großen Begleiter Charon und den Planetenkandidaten 2003 UB 313, inoffiziell auch Xena genannt. Notwendig geworden war die neue Definition, nachdem immer mehr Himmelskörper im Sonnensystem entdeckt wurden, die zum Teil größer als der Planet Pluto sind. Damit die Definition verbindlich gültig wird, muss nun noch die IAU-Hauptversammlung dem Vorschlag des Komitees zustimmen, berichtet die Vereinigung in einer Erklärung.

Nach der neuen Definition müssen Planeten zwei grundlegende Bedingungen erfüllen: Sie müssen sich um einen Stern bewegen, ohne selbst ein Stern zu sein, und sie müssen so massiv sein, dass sie durch den Zug ihrer eigenen Schwerkraft eine runde oder nahezu runde Form annehmen. Da diese Kriterien auf mehr Objekte als nur die ursprünglichen neun Planeten zutreffen, erweitert die neue Definition die Planetenfamilie deutlich ? aktuell um drei Mitglieder, später jedoch wahrscheinlich noch um eine ganz Reihe weiterer Kandidaten, deren genaue Daten momentan noch geprüft werden.

Der sonnennächste dieser neuen Planeten ist Ceres, der größte Vertreter des zwischen Mars und Jupiter gelegenen Asteroidengürtels. Er wurde bereits im Jahr 1801 entdeckt und galt bisher als Planetoid oder Asteroid. Da er deutlich kleiner ist als die acht klassischen Planeten, schlägt die IAU vor, ihn zur Abgrenzung als Zwergplanet zu bezeichnen. Die anderen beiden Kandidaten, Charon und Xena, befinden sich genau wie Pluto jenseits des Neptuns. Sie bilden zusammen eine neue Planetenklasse, die so genannten Plutons, deren Umlaufbahnen um die Sonne nicht wie die der anderen Planeten in einer Ebene liegen, sondern deutlich dagegen geneigt sind. Charon, der bislang als Plutomond galt, bildet dabei zusammen mit Pluto ein Doppelplanetensystem.

Andere große Monde wie Europa, Titan oder der Erdmond werden dagegen auch in Zukunft nicht als Planeten bezeichnet, da der Massenschwerpunkt, um den sie sich bewegen, innerhalb ihrer Mutterplaneten liegt, während er sich bei Pluto und Charon zwischen den beiden Himmelskörpern befindet. Ob die neue Definition tatsächlich verbindlich wird, werden die Mitglieder der IAU in einer gemeinsamen Abstimmung am 24. August beschließen. Zuvor soll der Definitionsentwurf noch ausführlich diskutiert und bei Bedarf überarbeitet werden, berichtet die Vereinigung.

***Update: Die tatsächlich beschlossene Definition wurde um ein weiteres Kriterium ergänzt, so dass lediglich die acht klassischen Planeten auch offiziell den Planetenstatus erhielten. Mehr Informationen finden Sie HIER.***

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Mitteilung der International Astronomical Union (IAU) ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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