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Rotwein bekommt weiße Konkurrenz

Erde|Umwelt Gesundheit|Medizin

Rotwein bekommt weiße Konkurrenz
Weißwein enthält möglicherweise ähnlich viele herzschützende Substanzen wie Rotwein. Das legt eine Studie an Ratten nahe, in der amerikanische Forscher die Herzleistungen der Tiere nach einer Traubendiät untersuchten. Dabei wirkte sich das Fruchtfleisch genauso positiv auf die Herzen der Nager aus wie die Traubenschalen. Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass sich die gesundheitsfördernden Substanzen von Weinbeeren hauptsächlich in deren Schale befinden. Da diese nur beim Keltern von Rotwein, nicht jedoch beim Weißwein verwendet werden, galt roter Wein als deutlich gesünder. Die Ergebnisse zeigen nun jedoch, dass Trauben sehr viel mehr bioaktive Substanzen enthalten und diese möglicherweise auch im Weißwein vorkommen.

Als verantwortlich für die positive Wirkung von Rotwein gelten Substanzen wie Resveratrol und eine Gruppe von roten Farbstoffen, die so genannten Anthocyane. Sie sitzen hauptsächlich in der Schale roter Trauben und können das Herz vor Sauerstoffradikalen schützen. Einige Studien hatten jedoch schon darauf hingewiesen, dass auch Weißwein einen Schutzeffekt vor Herzerkrankungen besitzt.

Um das genauer zu untersuchen, fütterten die Wissenschaftler um Dipak Das von der Universität von Connecticut einige Ratten entweder nur mit den Schalen von weißen Trauben, nur mit deren Fruchtfleisch oder mit Zuckerwasser. Nach dreißig Tagen entnahmen die Forscher den Ratten die Herzen und ließen sie unter künstlichen Bedingungen in einer Nährlösung weiter schlagen. Um einen Herzanfall zu simulieren, stoppten die Mediziner dann den Durchfluss der Nährlösung für 30 Minuten. Anschließend brachten sie das Herz durch Stromimpulse wieder in Gang und untersuchten schließlich die entstandenen Folgen.

Der künstliche Herzanfall zerstörte bei den Herzen der mit Zuckerwasser gefütterten Ratten 35 Prozent des Herzmuskels. Die Herzen der mit Traubenschalen als auch der mit Fruchtfleisch gefütterten Ratten wiesen dagegen nur eine Schädigung von 20 Prozent auf. Zusätzlich zeigten ihre Herzen nach der Wiederbelebung auch noch eine doppelt so hohe Pumpleistung. Demnach muss es neben Resveratrol und den Anthocyanen aus der Schale auch noch andere gesundheitsfördernde Substanzen im Fruchtfleisch der Trauben geben, folgern die Wissenschaftler aus ihren Ergebnissen. Welche weiteren Stoffe das sind, müssen zukünftige Studien klären.

Science, Onlinedienst Originalarbeit der Forscher: Dipak Das (University of Connecticut, Farmington) et al.: Journal of Agricultural and Food Chemistry, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1021/jf061048k ddp/wissenschaft.de ? Martin Vieweg
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