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Das Wandern ist des Sturmtauchers Lust

Erde|Umwelt

Das Wandern ist des Sturmtauchers Lust
Die zu den Seevögeln gehörenden Sturmtaucher legen auf ihrer Flug von Neuseeland und Chile in die Nordhemisphäre in 200 Tagen rund 65.000 Kilometer zurück. Damit halten die Vögel den Rekord über die längste je mit einem elektronischen Sender gemessene Wanderungsstrecke im Tierreich, haben Forscher aus den USA, Neuseeland und Frankreich herausgefunden. Die einzige andere Vogelart, deren Wanderung derjenigen des dunklen Sturmtauchers gleichkommen könnte, wäre die Küstenseeschwalbe. Allerdings sei nicht bekannt, ob diese ihren Weg von der Arktis in die Antarktis in einer einzigen Saison zurücklegt, sagen die Forscher.

Die dunklen Sturmtaucher gehören mit rund 20 Millionen Individuen zu den häufigsten Vogelarten der Erde. Trotzdem stellen Fachleute in letzter Zeit einen Rückgang der Brutkolonien fest, möglicherweise aufgrund von Veränderungen im Nahrungsangebot. Die Vögel fressen Fische, Tintenfische und Krill. Um dem Bestandsrückgang der dunklen Sturmtaucher auf den Grund zu gehen, untersuchten die Forscher nun die genauen Wanderrouten der Tiere. Bisher war lediglich bekannt, dass jeden Sommer Millionen von dunklen Sturmtauchern auf der Suche nach Nahrung von ihren Brutgebieten in Neuseeland und Chile an die Küste Kaliforniens fliegen.

Die Wissenschaftler befestigten in ihrer Arbeit an den Rücken der Sturmtaucher elektronische Geräte, die die Position der Tiere sowie den zugehörigen Luftdruck und die Temperatur aufzeichneten. Die Biologen stellten fest, dass die Vögel auf ihrer Wanderung in die nördliche Hemisphäre den Äquator innerhalb von rund einem Monat an verschiedenen Stellen überqueren. Im Gegensatz dazu scheint die Reise in den Süden synchroner zu verlaufen: Alle untersuchten Sturmtaucher flogen im Oktober in einem Zeitraum von nur zehn Tagen über den Äquator in den Süden, und zwar in einem relativ engen Korridor.

Außerdem fanden die Forscher heraus, dass die Tiere auf ihrer Reise über dem Pazifik eine große Acht fliegen: von der Antarktis im Süden bis zur Bering-See im Norden, im Osten bis Chile und im Westen bis Japan. Den Forschern zufolge fliegen die Sturmtaucher sehr rasch über die Region um den Äquator und unterbrechen ihren Flug nicht oder nur ganz kurz, um zu fressen. Im Norden suchen die Vögel dann einen der drei reichhaltigsten Nahrungsgründe auf, entweder die Küste vor Kalifornien, Alaska oder Japan. Die Wahl des jeweiligen Gebietes hängt aber offenbar nicht davon ab, aus welcher Population die Tiere stammen. Ob die Vögel jeweils ein bestimmtes Gebiet bevorzugen, sollen nun weitere Untersuchungen zeigen.

Scott Shaffer (Universität von Kalifornien, Santa Cruz) et al.: PNAS, Online-Vorabveröffentlichung, DOI: 10.1073/pnas.0603715103 ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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