Kanadische Forscher haben eine einfache Methode zur Herstellung einer lichtempfindlichen Halbleiterschicht entwickelt: Sie versehen Pflanzenöl mit nur wenigen Nanometer kleinen Kristallen des Halbleiters Bleisulfid. Wenn die so angereicherte Flüssigkeit auf eine Glasplatte aufgestrichen wird, bleibt nach dem Verdampfen des Öls eine für Infrarotlicht empfindliche Schicht aus dicht gepackten Nanokristallen zurück.
Die auf diese Weise hergestellte Photoschicht muss vor ihrem Einsatz nur noch mit zwei Goldelektroden versehen werden, berichtet der Leiter der Forschungsgruppe an der Universität von Toronto, Ted Sargent. Wenn Licht mit Wellenlängen zwischen einem und eineinhalb Mikrometern auf die Halbleiterkristalle auftrifft, so werden die Photonen absorbiert. Dies führt zur Entstehung von Paaren aus positiven und negativen Ladungsträgern, und ein Strom beginnt zwischen den beiden Elektroden zu fließen.
Die in der Studie verwendeten Halbleiterkristalle aus Bleisulfid eignen sich hervorragend für diesen Einsatz. Die aus ihnen aufgebaute Photoschicht ist daher lichtempfindlicher als die bisher für die Herstellung von Infrarotbildern eingesetzten Photodetektoren aus Indium-Gallium-Arsenid.
Die Forscher glauben, dass eine auf Flüssigkeitsprozessen basierende Herstellungsmethode von Schichten aus Nanokristallen einen breiten Einsatz in der Elektronikindustrie finden könnte.
Nature, Bd. 442, Seite 180 Stefan Maier