Bei der Explosion von massereichen Sternen entsteht jede Menge Staub. Seit vor drei Jahren die Supernova 2003gd in der Spiralgalaxie NGC628 aufleuchtete, ist in ihrer Umgebung genug Staub kondensiert, um daraus 7.000 Planeten von der Masse der Erde herzustellen, berichten Ben Sugarman vom Space Telescope Science Institute in Baltimore und Kollegen in der Zeitschrift Science.
Das ist etwa zehnmal so viel Staub wie bisher bei Beobachtungen von Supernova-Resten aufgespürt werden konnte. Angesichts der überraschend geringen bisher beobachteten Staubmengen rätselten Astronomen schon länger darüber, ob beim Tod der ersten Sternengeneration überhaupt genug Staub produziert wurde, dass sich später Planeten bilden konnten, oder ob es im jungen Universum noch andere Staubfabriken gab. Die Messung der Forscher um Sugarman deutet nun daraufhin, dass sich in den kälteren Bereichen von Supernova-Explosionen doch mehr Moleküle zu kleinen Teilchen zusammenballen können als bislang gedacht.
Snezana Stanimirovic von der University of California in Berkeley fand dem britischen Wissenschaftsmagazin New Scientist zufolge eine Erklärung dafür, warum der Staub bislang der Entdeckung entgangen ist: Demnach kühlen sich die kleinen Partikel im Laufe der Zeit so stark ab, dass sie selbst mit empfindlichen Infrarot-Teleskopen nicht mehr zu sehen sind. Auch könnten die Schockwellen einer Supernova die kleinen Klumpen, die die Saatkörner für das Wachstum von Planeten sind, wieder zerstören, sagte die Forscherin in der vergangenen Woche auf der Tagung der American Astronomical Society in Calgary.
Weitere Beobachtungen mit dem Weltraumteleskop Spitzer sollen die Frage nun klären. Das Instrument ist so empfindlich, dass es warmen Staub in einem Umkreis von 60 Millionen Lichtjahren identifizieren kann.
Ute Kehse