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Erster Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs zugelassen

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Erster Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs zugelassen
In den USA ist der weltweit erste vorbeugende Impfstoff gegen Gebärmutterhalskrebs zugelassen worden. Das Mittel namens Gardasil, das von dem Pharmakonzern Merck & Co produziert wird, schützt vor Infektionen mit so genannten humanen Papillomaviren (HPV), die Tumoren am Gebärmutterhals und Genitalwarzen auslösen können. Gedacht ist der neue Impfstoff für Frauen zwischen 9 und 26 Jahren, die noch nicht mit den hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragenen Viren infiziert sind, berichtet die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA. Die Entwickler hoffen, mit der Impfung einen Großteil der Todesfälle durch Gebärmutterhalskrebs verhindern zu können. Jährlich sterben an der Krebserkrankung weltweit schätzungsweise 233.000 Frauen.

Verabreicht wird Gardasil in drei separaten Injektionen in die Oberarmmuskulatur innerhalb eines halben Jahres. Nach Angaben von Merck wird jede dieser Dosen 120 US-Dollar kosten. Der Impfstoff, der keine aktiven Viren, sondern unschädliche Varianten der Erreger enthält, beugt Infektionen mit vier verschiedenen HP-Virustypen vor. Zwei davon, Typ 6 und 11, werden für 90 Prozent aller Genitalwarzen verantwortlich gemacht, und die anderen beiden, Typ 16 und 18, verursachen ungefähr 70 Prozent aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs.

Der Zulassung vorausgegangen waren mehrere Studien mit insgesamt fast 21.000 Frauen im Alter von 16 bis 26 Jahren, in denen sich die Impfung als effektiv erwiesen hat. So verhinderte sie nach Angaben des Pharmaunternehmens das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs sowie dessen Vorstufen durch HPV 16- und 18-Infektionen zu 100 Prozent, das Auftreten von Zellveränderungen und Krebsvorstufen insgesamt zu 95 Prozent und die Bildung von Genitalwarzen zu 99 Prozent. Außerdem wurde in zwei weiteren Studien getestet, ob das Serum auch bei jüngeren Frauen eine Immunreaktion hervorruft. Nebenwirkungen habe es kaum gegeben, lediglich leichte Schmerzen sowie Schwellungen, Rötungen und Juckreiz an der Einstichstelle seien in einigen Fällen zu beobachten gewesen, berichtet die FDA.

Schätzungen zufolge erkranken jedes Jahr weltweit 470.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, der damit die zweithäufigste Krebsart bei Frauen ist. Während eine verbesserte Vorsorge in den Industrieländern in den vergangenen Jahren zu einem Rückgang der Fälle geführt hat, stehen in den meisten Entwicklungsländern nur wenige Möglichkeiten für Vorsorgeuntersuchungen zur Verfügung. Die Impfung soll nun dazu beitragen, auch in diesen Ländern die Anzahl der Krankheits- und Todesfälle zu senken. Sie helfe jedoch ausschließlich dann, wenn noch kein Kontakt mit den Viren bestanden habe, gegen bereits bestehende Infektionen könne sie nichts ausrichten, so die FDA. Momentan ist Gardasil zwar lediglich in den USA und in Mexiko erhältlich, weltweit stehen jedoch nach Angaben von Merck verschiedene Zulassungsverfahren kurz vor dem Abschluss.

Pressemitteilung von MerckPressemitteilung der FDA ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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