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Per Anhalter von Afrika nach Amerika

Erde|Umwelt

Per Anhalter von Afrika nach Amerika
Bakterien und Pilze können auf Staubpartikeln von Afrika über den Atlantik nach Amerika gelangen. Dabei wirbeln Stürme in der Sahara den Staub auf und befördern ihn von Kontinent zu Kontinent. Ein Gramm Wüstenstaub kann dabei eine Milliarde Bakterien mit sich tragen.

Wüstenwinde können Millionen Tonnen Erde und Staub in die Erdatmosphäre tragen und dabei auch über ganze Ozeane und Kontinente transportieren und dort verstreuen. Solche Staubspuren von der Sahara bis über den Atlantik verfolgten Dale Griffin und seine Kollegen nun auf einem Forschungsschiff im Atlantik. Sie nahmen Luftproben und untersuchten diese auf lebensfähige Bakterien und Pilze. An 24 von 40 Versuchstagen wurden die Forscher fündig. Die Tage, an denen die meisten Mikroorganismen entdeckt wurden, stimmten dabei mit den Tagen überein, an denen Meteorologen die meisten Staubpartikel in der Luft vorhergesagt hatten.

Amerikanische Forscher verglichen das Erbgut der Mikroorganismen in den Staubproben aus der Luft über dem Atlantik mit Proben, die in der Atmosphäre des westafrikanischen Staates Mali eingesammelt worden waren. Dabei fanden sie in den Proben beider Orte unter anderem Bakterien mit dem Namen Kocuria rosea. Diese Mikroorganismen kommen beim Menschen auf der Haut und den Schleimhäuten vor und sind harmlos. Gelangen sie jedoch ins Blut, können sie bei immungeschwächten Menschen Entzündungen auslösen. Solche Bakterien hatten Forscher bereits auf den amerikanischen Jungferninseln gefunden, als afrikanischer Wüstenstaub dort durch die Luft schwebte.

Zudem identifizierte Dale Griffin bei Analysen der Atlantikluft Pilze, von denen einige Krankheiten bewirken können. Darunter befand sich auch ein Pilz, der bei der Baumart der Westlichen Platane ein Geschwür, die so genannte Massaria-Krankheit verursachen kann. Ferner fanden die Forscher einen Erreger, der Karotten befällt und bei diesen Pflanzen die Krankheit namens Möhrenschwärze erzeugt.

Dale Griffin ( US Geological Survey, St. Petersburg ) et al.: 106. Treffen der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie in Orlando ddp/wissenschaft.de ? Beate Förster
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