Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Tiefschlag für Horoskope

Erde|Umwelt Gesellschaft|Psychologie

Tiefschlag für Horoskope
Zwischen dem Geburtsmonat und damit auch dem Sternzeichen eines Menschen und seiner Persönlichkeit gibt es keinen nachweisbaren Zusammenhang. Das ist das Ergebnis einer großen Studie eines dänisch-deutschen Forscherteams, in der die Daten von mehr als 15.000 Teilnehmern analysiert wurden. Obwohl es in früheren Untersuchungen Hinweise auf einen Einfluss des Geburtszeitpunktes auf bestimmte Wesensmerkmale wie Spontaneität oder Risikobereitschaft gab, fanden die Wissenschaftler in ihrer Studie überhaupt keine Hinweise auf einen solchen Einfluss. Damit wäre auch die gängige Ansicht widerlegt, dass es für jedes Sternzeichen typische Charakterzüge gibt, berichten die Forscher.

Bereits seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts beschäftigen sich Wissenschaftler mit der Frage, ob der Zeitpunkt der Geburt die Intelligenz oder die Persönlichkeit eines Menschen beeinflusst. Bis heute hat sich dabei kein klares Bild ergeben. So gibt es Hinweise darauf, dass im Sommer und im Frühjahr Geborene intelligenter sind als Menschen, die im Herbst oder Winter zur Welt gekommen sind. Dafür sind Menschen aus den kälteren Monaten des Jahres extrovertierter, impulsiver und seltener neurotisch, ergaben andere Studien. Auch Ausdauer, Egoismus, Vorsicht und Neugier wurden verschiedenen Geburtszeitpunkten zugeschrieben, wobei die Effekte jedoch zusätzlich von Geschlecht und Alter der Testpersonen abhängen.

Ein Teil dieser Verwirrung ist nach Ansicht von Peter Hartmann und seinen Kollegen darauf zurückzuführen, dass jeweils nur kleine Probandengruppen untersucht wurden. Aus diesem Grund wählten die Wissenschaftler für ihre Studie zwei Datenbanken, in denen Informationen über insgesamt mehr als 15.000 Menschen zusammengetragen waren. Dabei handelte es sich um 4321 Männer mittleren Alters, die am Vietnamkrieg teilgenommen hatten und von denen Intelligenzquotient, Geburtstag und ein Persönlichkeitsprofil bekannt waren, sowie um 11.448 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren, von denen Geburtsmonat und Intelligenz erfasst wurden.

Das Ergebnis war selbst für die Forscher überraschend eindeutig: Es gab überhaupt keinen statistisch bedeutsamen Zusammenhang zwischen Geburtszeitpunkt und Charakterzügen, und der Einfluss des Geburtsmonats auf die Intelligenz war so minimal, dass er in der Praxis keine Bedeutung hat. Damit könne zwar nicht die Astrologie als Ganzes widerlegt werden, doch ein direkter Zusammenhang zwischen der Geburt in einem bestimmten Tierkreiszeichen und der Persönlichkeit existiere höchstwahrscheinlich nicht, schließen die Forscher.

Peter Hartmann ( Universität von Aarhus) et al.: Personality and Individual Differences, Bd. 40, S. 1349 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Com|pu|ter|netz  〈[–pju–] n. 11; IT〉 Vernetzung, Netzwerk von Computern

Ober|flä|chen|span|nung  〈f. 20; Phys.〉 an der Oberfläche (von Flüssigkeiten) wirkende Spannung

ent|spre|chen  〈V. i. 246; hat〉 1 einer Sache ~ 1.1 zu einer Sache passen, einer S. ähnlich sein  1.2 ihr genügen … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige