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Haarige Klimaforschung

Erde|Umwelt

Haarige Klimaforschung
Löwenmähnen variieren stark mit dem lokalen Klima: In kalten Gegenden beeindrucken die Raubtiere mit langen und dichten Mähnen, in wärmeren Gebieten fällt ihr Haarschmuck dagegen bescheidener aus oder kann sogar ganz fehlen. Das haben Wissenschaftler bei Vergleichen von Löwen aus verschiedenen amerikanischen Zoos herausgefunden. Die Gefahr eines Hitzestaus lässt Löwenmähnen in wärmeren Regionen dürftiger ausfallen, erklären die Forscher.

Die Forscher um Bruce Patterson untersuchten die Mähnen von 19 Löwen in 17 verschiedenen amerikanischen Zoos, die sich in ihren Januartemperaturen um bis zu zwanzig Grad unterscheiden. Die Auswertung der Fotos ergab, dass Länge und Dichte der Löwenmähne stark von der Temperatur bestimmt werden. Niedrige Temperaturen sind dabei vorteilhaft für eine volle Mähne.

In kalten Gegenden ist die Gefahr eines Hitzestaus durch einen dichten Haarschmuck geringer, erklären die Wissenschaftler. Eine lange Löwenmähne kann außerdem Parasiten beheimaten und erschwert den Gang durch dornige Gebüsche. Andererseits wirkt eine dichte Mähne attraktiv auf mögliche Partnerinnen und schüchtert Gegner ein. Die Löwen schließen also einen Kompromiss zwischen Kosten und Nutzen und passen sich so ihrer Umwelt an.

Diese neuen Resultate bringen Unruhe in den Familienstammbaum der Löwen. Bisher hatten Wissenschaftler bei den Tieren zahlreiche Unterarten vermutet, hauptsächlich basierend auf der äußeren Erscheinung wie Länge und Dichte der Mähne. Für den afrikanischen Löwen wurden beispielsweise 23 verschiedene Unterarten vorgeschlagen. Die Ergebnisse von Patterson und seinem Team lassen nun aber vermuten, dass diese Zahl viel zu hoch ist. „Die meisten regionalen Unterschiede zwischen Löwenmähnen sind eher auf das Klima zurückzuführen, als dass sie evolutionäre Gruppen voneinander abgrenzen“, erklären die Forscher.

Bruce Patterson ( Field Museum, Chicago) et al.: Journal of Mammalogy, April-Ausgabe ddp/wissenschaft.de ? Andrea Boller
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