Die bunten, spannenden Gegenstände fesselten sofort die Aufmerksamkeit der Kinder, während die anderen Objekte lediglich kurz zur Kenntnis genommen wurden, beobachteten die Forscher. Das spiegelte sich auch in den folgenden Sprachtests wider: Die Kleinen lernten und behielten Namen der bunten Dinge sehr viel besser als die der anderen. „Die Kinder kleben im Geiste eine Art Namensetikett auf die interessantesten Objekte, die sie sehen“, erklärt Hauptautorin Pruden.
Hingegen spielte es für die Kleinkinder praktisch keine Rolle, was die Person sagte oder tat, die ihnen den Gegenstand zeigte. Solche sozialen Informationen, zu denen beispielsweise die Blickrichtung, eine verbale Beschreibung eines Objektes oder erklärende Gesten gehören, sind für ältere Kinder die wichtigste Quelle für neue Wörter. Die Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Kinder sich in ihr Gegenüber hineinversetzen können und dabei sozusagen dessen Wortschatz anzapfen, beschreibt Co-Autorin Kathy Hirsh-Pasek den Mechanismus. Zu einer solchen abstrakten Leistung sind Kinder im Alter von zehn Monaten jedoch noch nicht fähig, so dass sie zu einer anderen Lernmethode greifen müssen, so die Forscher.