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Heilsamer Sand in der Wunde

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Heilsamer Sand in der Wunde
Amerikanische Wissenschaftler haben ein Pulver weiterentwickelt, das schwere Blutungen stoppt. Schon seit längerem benutzt das amerikanische Militär das Granulat namens QuickClot, das in eine Wunde gestreut wird und sofort die Blutgerinnung anregt. Die Forscher konnten nun eine neue Generation des lebensrettenden Sandes herstellen, die weniger Nebenwirkungen hat. Somit könnte die Substanz zukünftig Einzug in Verbandskästen, Operationssäle und Notaufnahmen halten, berichtet das Magazin “New Scientist”.

Vor einigen Jahren hatten Wissenschaftler QuickClot für das amerikanische Militär entwickelt, um Soldaten auf dem Schlachtfeld vor dem Verbluten zu bewahren. Laut Angaben der Herstellerfirma Z-Medica konnte der Wundsand schon 150 Leben retten. Die in QuickClot enthaltenen Kalziumionen binden das Wasser in einer Wunde, wodurch sich die Blutgerinnung beschleunigt. Allerdings wird bei dieser Wasserbindung viel Wärme frei, was schwere Verbrennungen verursachen kann. Daher verzichteten Mediziner im zivilen Bereich bislang auf den Einsatz des Granulats.

Nun haben Galen Stucky und Todd Ostomel von der Universität von Kalifornien in Santa Barbara eine Methode gefunden, um diese Nebenwirkung zu unterbinden. Dazu tauschten sie einige Kalziumionen in dem Granulat gegen Silberionen aus. Diese übernehmen zwar die gleiche wasserbindende Funktion wie das Kalzium, allerdings setzen sie weniger Wärme frei und führen damit nicht so leicht zu Verbrennungen. Ein bisschen Wärme sei allerdings hilfreich für die Blutgerinnung, erklärt Stucky. Die optimale Wärmemenge konnten die Wissenschaftler nun genau einstellen, indem sie verschiedene Mengen des Kalziums durch Silber ersetzen.

Silber eigne sich zwar wegen seiner antibakteriellen Wirkung besonders gut als Inhaltsstoff für das Pulver, jedoch könnten auch andere, billigere Materialien als Kalziumersatz dienen, berichtet der “New Scientist”. Das Unternehmen Z-Medica plant nun, zwei Versionen der neuen Generation auf den Markt zu bringen ? eine mit Silber und eine preiswertere Variante. Diese Produkte könnten dann auch Chirurgen bei Operationen und Rettungsmediziner benutzen, selbst in Erste-Hilfe-Schränke könnte das Granulat bald gehören, hofft der Hersteller.

Stucky und seine Kollegen arbeiten momentan an einem neuen Mittel zum Stoppen von Blutungen, einem biologisch verträglichen glasartigen Stoff aus Kalzium und Quarz. Dieser soll noch schneller wirken als das bisherig eingesetzte Granulat und außerdem wie eine Paste auftragbar sein. Die Substanz könnte nach einer Anwendung im Körper des Verletzten bleiben, während QuickClot noch mühsam aus der Wunde entfernt werden muss.

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New Scientist, 18. März, S. 28 ddp/wissenschaft.de ? Anna-Lena Gehrmann
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