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Familienähnlichkeit bei Plutos Kompagnons

Astronomie|Physik

Familienähnlichkeit bei Plutos Kompagnons
Alle drei Plutomonde haben praktisch die gleiche Farbe: Sowohl Charon als auch die beiden erst im vergangenen Jahr entdeckten kleineren Satelliten S/2005 P1 und S/2005 P2 reflektieren das Sonnenlicht auf eine fast identische Art und Weise, haben amerikanische Forscher auf neuen Aufnahmen des Weltraumteleskops Hubble entdeckt. Diese starke Übereinstimmung bestätigt ihrer Ansicht nach die These, dass sich alle drei Pluto-Begleiter nach einem einzigen gigantischen Einschlag auf dem Mutterplaneten gebildet haben.

Lange Zeit glaubten Astronomen, Pluto habe lediglich den bereits im Jahr 1978 entdeckten großen Mond Charon. Im vergangenen Jahr stießen Wissenschaftler jedoch ? ebenfalls auf Bildern von „Hubble“ ? auf zwei weitere Satelliten, die Pluto umkreisen. Diese beiden kleineren Monde bewegen sich in der gleichen Ebene um den Mutterplaneten wie Charon, und auch das Verhältnis ihrer Umlaufzeiten ist ungewöhnlich: P1 braucht ziemlich genau sechsmal und P2 viermal so lang für eine Umrundung wie Charon. Aus diesen Übereinstimmungen schlossen die Forscher, dass sich alle drei Satelliten vor mehr als vier Milliarden Jahren aus bei einer Kollision eines Asteroiden mit Pluto bildeten.

Auf den neuen Hubble-Bildern verglichen Hal Weaver von der Johns-Hopkins-Universität und Alan Stern vom Southwest-Forschungsinstitut nun die Helligkeit von Pluto und seinen Begleitern anhand von Aufnahmen, die mit verschiedenen Farbfiltern gemacht wurden. Das Ergebnis: Alle drei Satelliten besitzen Oberflächen, die die untersuchten Wellenlängenbereiche des Sonnenlichts gleich stark reflektieren. Damit weisen sie ähnlich wie der Erdmond eine so genannte neutrale Farbe auf, wohingegen Pluto selbst in einem rötlicheren Ton erscheint.

Dieses Rot entsteht wahrscheinlich durch einen Filtereffekt chemischer Verbindungen, die durch die Einwirkung des Sonnenlichts auf das Stickstoff- und Methaneis der Pluto-Oberfläche entstehen, erklären die Forscher. Charons Oberfläche besteht im Gegensatz dazu zu einem Großteil aus Wassereis, das Sonnenlicht praktisch ungefiltert reflektiert. Das extrem ähnliche Reflexionsspektrum der beiden anderen Monde lege nun nahe, dass ihre Oberflächen ebenfalls Wassereis enthalten könnten, so die Forscher. Um diese Vermutung zu überprüfen, wollen sie nun die Reflexion der Monde bei weiteren Wellenlängen, speziell im nahen Infrarot, untersuchen.

Pressemitteilung der Johns-Hopkins-Universität, Laurel ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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