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Die Geschichte von der Kernfusion im Nagellackentferner…

Astronomie|Physik Technik|Digitales

Die Geschichte von der Kernfusion im Nagellackentferner…
Das Fachmagazin Nature glaubt, einer der spektakulärsten Behauptungen der Physik der letzten Jahre den Boden entzogen zu haben. Es handelt sich dabei um die erstmals im Jahr 2002 von dem Physiker Rusi Taleyarkhan vorgestellten Kernfusion durch den Kollaps winziger Bläschen in deuteriertem Aceton.

Das ursprüngliche Experiment von Taleyarkhan und seinen Kollegen klingt so einfach wie genial: Die Forscher erzeugten mittels eines Neutronenstrahls winzige Bläschen in einer Aceton-Lösung, deren Wasserstoffatome durch Deuterium (schweren Wasserstoff) ausgetauscht worden waren. Die Bläschen fielen unter Einfluss von Ultraschall nach kurzer Zeit in sich zusammen und erzeugten dadurch in ihrem Innern eine hohe Temperatur sowie einen kleinen Lichtblitz ? ein Phänomen, das Sonolumineszenz genannt wird.

Die Forscher glaubten, dass die Temperatur in den Bläschen während des Kollapses so hoch sei, dass die Deuteriumkerne miteinander verschmolzen – und somit eine Kernfusion stattfand. Als Beweis wurde in dieser und in einer handvoll anderer Studien Untersuchungen der von der Flüssigkeit ausgesandten Neutronenstrahlen angegeben.

Die Ergebnisse von Taleyarkhan konnten allerdings niemals von Forscherkollegen unabhängig nachgewiesen werden. Mitarbeiter von “Nature” haben nun Mitarbeiter von Taleyarkhan nach ihrer Ansicht befragt, und diese scheint überwiegend negativ zu sein. Zudem kommt eine vom amerikanischen Energieministerium in Auftrag gegebene Studie ebenfalls zu einem negativen Fazit. Der ursprüngliche Patentantrag der Forscher wurde zudem dieser Tage endgültig abgewiesen. Taleyarkhan ist nach Ansicht vieler Experten wahrscheinlich von radioaktiven Nebenprodukten seines Experiments aufs Glatteis geführt worden.

Nature, Online-Dienst Stefan Maier
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