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Antike Windungen

Geschichte|Archäologie

Antike Windungen
Die geometrische Figur der Archimedischen Spirale war schon mehr als tausend Jahre vor dem berühmten griechischen Mathematiker und Ingenieur bekannt. Das haben griechische Archäologen um bei Ausgrabungen auf der Insel Santorin entdeckt. Die Wissenschaftler um Constantin Papaodysseus von der Technischen Universität von Athen fanden in mehreren durch einen Vulkanausbruch um das Jahr 1630 vor Christus verschütteten Häusern Darstellungen dieser markanten Spiralen, bei denen die Abstände zwischen den einzelnen Windungen gleich sind.

Auf den ersten Blick scheint eine Spirale nichts Außergewöhnliches zu sein: Die Form findet sich in Schneckenhäusern, in Wasserwirbeln oder in gekräuselten Fäden. Doch eine Spirale mit konstantem Abstand der Windungen, wie sie der um das Jahr 290 vor Christus geborene Archimedes beschrieben hatte, kommt in der Natur praktisch nicht vor, erklären die Forscher. Dennoch gab es in der zu Archimedes Zeit längst untergegangenen Kultur der Minoer Menschen, die eine solche geometrische Figur konstruieren konnten, wie die Funde zeigen.

Die Spiralen mit Durchmessern von etwa 32 Zentimetern sind teilweise mit Punkten verziert und extrem genau gezeichnet: Sie weichen nur etwa 0,3 Millimeter von der mathematischen Idealform ab, stellten Papaodysseus und seine Kollegen fest. Die geometrischen Muster konnten wohl kaum frei von Hand gezeichnet worden sein, sondern wurden mithilfe von Schablonen angefertigt, vermuten die Forscher. Wie diese Schablonen hergestellt wurden, sei jedoch ein Rätsel. Der Hersteller müsse jedoch gute geometrische Kenntnisse besessen haben.

Eine solche Spirale kann beispielsweise mithilfe mehrerer konzentrischer Kreise konstruiert werden, die durch möglichst viele radiale Linien in exakt gleichmäßige Abschnitte unterteilt werden. So lassen sich einzelne Punkte der Spirale bestimmen, die dann zu der gesamten Form verbunden werden können. Die auf den Spiralen gezeichneten Punkte könnten solche Hilfsmarkierungen sein, spekulieren die Wissenschaftler. Sie entsprechen ziemlich genau einem Muster, bei dem 48 radiale Hilfslinien verwendet werden.

Online-Dienst von Nature, DOI: 1ß.1038/news060227-3 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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