Quiang Ji und seine Kollegen widerlegen mit ihren Untersuchungen des Fossils nun diese These. Dabei profitierten sie von dem ungewöhnlich guten Zustand ihres Untersuchungsobjekts: Nicht nur viele Knochen und das Gebiss waren erhalten geblieben, sondern auch Teile von Haut und Fell. Die Forscher beschrieben das Fossil der bis dato unbekannten Spezies Castorocauda lutrasimilis genau und verglichen es mit anderen frühen Säugetieren. Dabei kamen sie zu dem Ergebnis, das Castorocauda das größte bekannte Säugetier aus der Jurazeit war. Seine Körpergröße entspricht ungefähr der eines Schnabeltiers.
Außerdem stellten die Forscher Ähnlichkeiten zu modernen Tieren fest: Castorocauda hat einen breiten schuppigen Schwanz und Hinterläufe wie ein Biber, seine Vorderbeine erinnern eher an die eines Schnabeltiers. Dank dieses Körperbaus war Castorocauda ein guter Schwimmer, konnte sich aber auch an Land fortbewegen und Höhlen graben. Seine seehundartigen Zähne ermöglichten ihm, Fische zu jagen. Am Beispiel Castorocauda zeige sich, dass Säugetiere auch schon in der mittleren Jurazeit vielfältige Lebensräume besetzten, schreiben die Wissenschaftler. Ihr Körper habe sich den Umweltbedingungen entsprechend angepasst.