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Warum Pluto nicht allein ist

Astronomie|Physik

Warum Pluto nicht allein ist
Der Planet Pluto hat neben seinem Mond Charon zwei weitere Begleiter, die wohl alle gemeinsam durch den gewaltigen Einschlag eines Himmelskörpers auf dem Mutterplaneten entstanden sind. Das sagen amerikanische Wissenschaftler nach der Auswertung von Daten über die beiden kleinen Monde, die im vergangenen Herbst entdeckt worden waren. Wahrscheinlich gebe es in dieser Region des Sonnensystems zahlreiche weitere solcher Gruppen aus zwei, drei oder noch mehr Himmelskörpern, vermuten die Wissenschaftler.

Die Entdeckung der beiden P1 und P2 genannten kleinen Monde mit Durchmessern zwischen 50 und 160 Kilometern mit dem Weltraumteleskop „Hubble“ hatte im vergangenen Jahr unter Astronomen für Aufsehen gesorgt, da im so genannten Kuipergürtel noch nie ein Himmelskörper mit mehr als einem Begleiter beobachtet worden war. Unter dem Kuipergürtel verstehen Astronomen eine Ansammlung von Staub, kleinen Felsbrocken und größeren Objekten, die sich in einer scheibenförmigen Region jenseits des Planeten Neptun um die Sonne bewegen. Schätzungen zufolge gibt es mindestens 70.000 dieser so genannten Kuiper Belt Objects (KBOs) mit Durchmessern über 100 Kilometern. Auch Pluto wird heute als Teil des Kuipergürtels angesehen.

Da sich die beiden kleinen Monde auf derselben Ebene wie Charon um Pluto bewegen, glauben Alan Stern vom Southwest Research Institute in San Antonio (USA) und seine Kollegen nun, dass alle drei Himmelskörper auf einmal beim Einschlag eines Asteroiden auf Pluto entstanden sind. Zudem bewegen sich die drei Himmelskörper in einer gewissen Harmonie, fanden die Forscher heraus: In der Zeit, in der Charon Pluto zwölfmal umrundet, bewegt sich P1 ziemlich genau zweimal um den Mutterplaneten. Der näher an Pluto gelegene P2 schafft in dieser Zeit ungefähr drei Umläufe. Eine solche Übereinstimmung spreche dafür, dass alle drei Begleiter durch ein einziges Ereignis entstanden seien, kommentiert der Planentenforscher Richard Binzel in Nature die Beobachtungen. Den endgültigen Beweis können jedoch nur genauere Bahnberechnungen, Analysen der Oberflächen und Massen der Himmelskörper sowie Computersimulationen liefern.

Die Wissenschaftler vermuten zudem, dass P1 und P2 durch weitere Einschläge von Asteroiden Material verlieren und so allmählich einen Staubring um Pluto bilden. Das wäre die erste Beobachtung eines solchen Staubgürtels bei einem festen Planeten. Bisher kennen Astronomen Staubringe nur bei Gasplaneten, wie beispielsweise die bekannten Ringe um den Saturn.

Alan Stern (Southwest Research Institute, San Antonio (USA)) et al.: Nature, Bd. 439, S. 946 ddp/wissenschaft.de ? Ulrich Dewald
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